Carlo Rovelli (* 3. Mai 1956 in Verona) ist ein italienischer Physiker.
Rovelli studierte ab 1975 Physik an der Universität Bologna mit dem Diplom (Laurea) Abschluss 1981 und wurde 1986 an der Universität Padua promoviert. Als Post-Doktorand war er am Imperial College London (1986), an der Universität Rom (1987/88), der Yale University (1987), der Syracuse University (1989) und am SISSA in Triest (1989). 1988/89 war er Assistenzprofessor an der Universita dell Aquila und 1990 Assistant Professor und 1994 Associate und 1999 Professor an der University of Pittsburgh. 1998/99 war er Forschungsdirektor am Zentrum für Theoretische Physik (CPT) in Luminy. 2000 wurde er Professor an der Universität Marseille.
Zusammen mit Lee Smolin (aufbauend auf Arbeiten von Ashtekar) entwickelte er eine Theorie der Quantengravitation, die als Schleifenquantengravitation bekannt wurde[1]. 1994 zeigte er mit Smolin, dass die Observablen für Fläche und Volumen in der Theorie diskrete Werte haben.[2]
Mit Alain Connes stellte er, um dem grundlegenden Problem der Rolle der Zeit in der Quantengravitation beizukommen, die thermal time hypothesis auf, wonach der Zeitpfeil ein lediglich emergenter thermodynamischer Prozess sei.[3]
Er entwickelte 1996 eine relationale Interpretation der Quantenmechanik (siehe Interpretationen der Quantenmechanik).[4]
Er war 1996 bis 2006 Mitherausgeber von General Relativity and Gravitation und ist im Herausgebergremium von Nuovo Cimento B, Classical and Quantum Gravity und Foundations of Physics sowie 1995 bis 2005 des Journal of Mathematical Physics. Er ist Herausgeber der Sektion Quantengravitation der Annales de l´Institut Henri Poincaré.
Rovelli hat die italienische und US-amerikanische Staatsbürgerschaft.
Personendaten | |
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NAME | Rovelli, Carlo |
KURZBESCHREIBUNG | italienischer Physiker, Mitbegründer der Schleifenquantengravitation |
GEBURTSDATUM | 3. Mai 1956 |
GEBURTSORT | Verona |