Christian Spiering (* 1948 in Perleberg) ist ein deutscher Elementarteilchenphysiker, der sich speziell mit Neutrino-Physik und Astroteilchenphysik beschäftigt.
Spiering studierte an der Humboldt-Universität zu Berlin Physik, wo er 1974 über hadronische Wechselwirkungen in Blasenkammern promoviert wurde. 1974 bis 1978 war er am JINR Dubna und danach am Institut für Hochenergiephysik (Zeuthen) (IfH, ab 1992 DESY, Standort Zeuthen), wo er 1990 bis 2000 stellvertretender Leiter für Forschung war. 1988 bis 2005 und 2007 bis 2009 war er Sprecher der Astro-Teilchenphysik-Gruppe in Zeuthen.
Zunächst befasste er sich mit Hadron-Kern-Wechselwirkung (in Dubna und Zeuthen) und der Konstruktion von Teilchendetektoren. In den 1980er Jahren entwickelte er im Institut für Hochenergiephysik in Protwino ein Neutrino-Kalorimeter, befasste sich mit der Suche nach Axionen und solaren Periodizitäten in Baumringen.
Ab Ende der 1980er Jahre wandte er sich von der experimentellen Teilchenphysik an Beschleunigern der Neutrino-Astrophysik zu. Er leitete die Baikal-Gruppe (mit einem Neutrinoteleskop im Baikal-See, ab 1988) und seit 1995 AMANDA-Gruppe in Zeuthen und war 1997 bis 2005 europäischer Sprecher der AMANDA- Kollaboration. Seit 2000 ist er an der IceCube-Kollaboration eines Neutrinoteleskops in der Antarktis beteiligt, von 2005 bis 2007 als deren Sprecher.
2006 erhielt er mit Grigori Domogazki den Markow-Preis der Russischen Akademie der Wissenschaften für seine Beiträge zum Baikal-Neutrinoteleskop.[1]
2017 wurde er für seine Beiträge zur Physik kosmischer Strahlen, insbesondere zu dem aufstrebenden Feld der Neutrinoastronomie mit der O’Ceallaigh-Medaille des Dublin Institute for Advanced Studies geehrt.[2][3]
Personendaten | |
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NAME | Spiering, Christian |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Elementarteilchenphysiker |
GEBURTSDATUM | 1948 |
GEBURTSORT | Perleberg |