Paul Joseph Steinhardt (* 25. Dezember 1952 in Washington, D.C.) ist ein US-amerikanischer theoretischer Physiker.
Steinhardt studierte am California Institute of Technology (Bachelor 1974), machte 1975 in Harvard seinen Master-Abschluss und promovierte dort 1978. Danach war er bis 1981 Junior Fellow in Harvard. Er forschte in Harvard und ab 1981 an der University of Pennsylvania, wo er 1989 eine Professur erhielt. Seit 1998 ist er Professor an der Princeton University, wo er seit 2001 Albert-Einstein Professor ist.
Steinhardt ist bekannt für seine Arbeiten in theoretischer Kosmologie, wo er maßgeblich an der Entwicklung der Theorien der kosmischen Inflation (das sogenannte neue inflationäre Modell, zusammen mit seinem Doktoranden Andreas Albrecht 1982) und Quintessenz (1998) beteiligt war. Ferner arbeitete er an den methodologischen Grundlagen, durch astronomische Beobachtungen Eigenschaften der kosmologischen Modelle aufzuklären.
Seine neuesten Arbeiten beschäftigten sich mit der Branenkosmologie, speziell mit dem ekpyrotischen Universum und zyklischen Weltmodellen (mit Neil Turok), als Alternative zu inflationären Modellen. Nach eigener Aussage ist er von der Richtung, die die Inflationstheorie zwischenzeitlich genommen hatte mit der Betonung der Existenz von Multiversen enttäuscht und hält das für eine Sackgasse[1]. Ferner arbeitet Steinhardt über Quasikristalle, für die er auch mehrere Patente hält.
Steinhardt war 1982 bis 1986 Alfred P. Sloan Fellow und 1994/5 Guggenheim Fellow. 1986 wurde er Fellow der American Physical Society. 2002 erhielt er die Dirac-Medaille (ICTP). 2010 erhielt er mit Dov Levine und Alan Mackay den Oliver E. Buckley Condensed Matter Prize für seine Arbeiten über Quasikristalle.
Steinhardt veröffentlichte mehr als 200 wissenschaftliche Arbeiten.
Personendaten | |
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NAME | Steinhardt, Paul |
ALTERNATIVNAMEN | Steinhardt, Paul Joseph (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Physiker |
GEBURTSDATUM | 25. Dezember 1952 |
GEBURTSORT | Washington, D.C. |