Johann Heinrich Bonnenberg (* 20. April 1948 in Hamm) ist ein deutscher Energie- und Umweltingenieur und Manager bundeseigener Unternehmen.
Bonnenberg studierte Physik an der RWTH Aachen und der Technischen Universität Berlin. Mit einer Diplomarbeit bei Heinrich Mandel bekam er den Abschluss als Dipl.-Physiker und mit einer Dissertation bei Rudolf Schulten wurde er zum Dr.-Ing. promoviert, beides in Aachen. 1959 wurde er im Corps Borussia Breslau zu Köln und Aachen aktiv.[1] Bonnenberg ist verheiratet mit Elena Bonnenberg-Verbitskaja.[2]
Ab 1968 arbeitete Bonnenberg bei der Kernforschungsanlage Jülich, zuletzt 1970 als Leiter der Arbeitsgruppe Systemanalyse am Institut für Reaktorentwicklung und als ein Stellvertreter des Institutsleiters Rudolf Schulten.
In der Zeit von 1971 bis 1992 war Bonnenberg Mitbegründer und Geschäftsführender Mitgesellschafter einiger mittelständischer Beratungsunternehmen für Kraftwerkstechnik und Umwelttechnik. B+D Bonnenberg & Drescher Ingenieurgesellschaft mbH (heute Projektentwicklung GmbH) in Aldenhoven führte in den 1970er-Jahren einschlägige Untersuchungen zur Reaktorsicherheit im Auftrag von Bundesministerien durch.[3] Von 1975 bis 1977 unterstützte er Nuclebrás in Rio de Janeiro bei der Planung eines Zentrums für die Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoff, das nicht verwirklicht wurde.
Nach der Deutschen Wiedervereinigung kam Bonnenberg zur Treuhandanstalt in Berlin[4]. Als Direktor für Umweltschutz und Altlasten und Generalbevollmächtigter war er bis 1994 befasst mit der Haftung für schadstoffbelastete Böden und Grundwasser; sie spielte eine wichtige Rolle in den Privatisierungsverträgen der bundeseigenen Unternehmen, die in den Neuen Ländern aus den Volkseigenen Betrieben hervorgegangen waren. Bonnenberg setzte die an der späteren Nutzung orientierte und deshalb kostengünstige Sanierung von Boden und Grundwasser durch. Dieses Konzept fand seinen Niederschlag im Bundes-Bodenschutzgesetz (BBodSchG) von 1999.[5] Im Rahmen der Altlastenproblematik verantwortete er bei vielen dieser Unternehmen auch Gebäudeabriss und Anlagenrückbau des überalterten Kapitalstocks mit der zugehörigen Abfallentsorgung.[6] Das lag auch im Sinne eines arbeitsmarktpolitischen Beschäftigungsprogramms, das vorrangig von der Bundesanstalt für Arbeit bezahlt wurde. Bonnenberg förderte die Bereitstellung von Ausbildungsplätzen für Lehrlinge in Ostdeutschland.[7]
Von 1995 bis 1999 gehörte er zur Geschäftsführung der bundeseigenen BMGB Beteiligungs-Management-Gesellschaft Berlin, einer der drei Nachfolgegesellschaften der Treuhandanstalt.
Bonnenberg war von 1997 bis 2003 deutscher Co-Vorsitzender des Runden Tischs „Privatisierung“ der Bundesregierung beim ukrainischen Parlament Werchowna Rada in Kiew, unter Teilnahme des ukrainischen Präsidialamts, der ukrainischen Regierung und des ukrainischen Staatsvermögensfonds.[8] Der Runde Tisch ging auf die Initiative von Bonnenberg zurück und war der erste Runde Tisch der Politik in der Ukraine.
Seit 1999 ist er Geschäftsführer der VERBO Industrie-Beratung GmbH, die deutsche Unternehmen bei ihren Vorhaben in Osteuropa unterstützt.
Die Unternehmen sind bundeseigene Projektgesellschaften der Verwertung, der Rekultivierung und des Anlagenrückbaus stillgelegter Betriebe in Ostdeutschland.
Personendaten | |
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NAME | Bonnenberg, Heinrich |
ALTERNATIVNAMEN | Bonnenberg, Johann Heinrich (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Energie- und Umweltingenieur und Manager bundeseigener Unternehmen |
GEBURTSDATUM | 20. April 1948 |
GEBURTSORT | Hamm |