Wolfgang Kundt (* 3. Juni 1931 in Hamburg) ist ein deutscher Astrophysiker.
Er studierte in Hamburg bei Pascual Jordan Theoretische Physik (Diplom 1956) mit Schwerpunkt Allgemeine Relativitätstheorie (ART). 1959 promovierte er bei Jordan und war mit Engelbert Schücking und Jürgen Ehlers Teil des Jordan-Seminars zur ART in Hamburg. 1965 habilitierte er sich in Hamburg und wurde dort 1971 zum Professor ernannt. Seit 1977 ist er (inzwischen emeritierter) Professor an der Bonner Universität. Er war unter anderem Gastwissenschaftler an der Syracuse University (1959), der University of London, der Universität Cambridge (1977), der University of Pittsburgh, am CERN (1972), in Kyōto, Indien, Rio de Janeiro und Taiwan. Er leitete seit 1985 Erice-Kurse zu Neutronensternen, Aktiven Galaktischen Kernen und Jets in Galaxien.
Seine über 270 Publikationen betreffen neben Astrophysik andere Gebiete der Physik, Geophysik und Biophysik.
Eine völlig neue Hypothese stellte Wolfgang Kundt 1999 zum Tunguska-Ereignis auf der Basis von Arbeiten von Andrei Olchowatow auf, wonach es sich bei dieser Katastrophe um einen vulkanischen Ausbruch handelte. 10 Megatonnen Erdgas seien infolge eines Überdrucks mit explosiver Kraft ausgetreten, charakteristisch für einen Kimberlit-Schlot; dadurch entstanden u. a. kleine Eiskristalle in der Hoch-Atmosphäre und reflektierten das Sonnenlicht; Diamantenfunde gelten als Indiz vulkanischer Auswürfe.
Er ist seit 1966 verheiratet und hat eine Tochter und einen Sohn.
Personendaten | |
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NAME | Kundt, Wolfgang |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Astrophysiker |
GEBURTSDATUM | 3. Juni 1931 |
GEBURTSORT | Hamburg |