Der interstellare Raum (lateinisch inter stellas ‚zwischen den Sternen‘) ist das sternferne Weltraumgebiet innerhalb einer Galaxie. In dieses Gebiet sind die Astrosphären, die sternnahen Räume um die Sterne, eingestreut. Innerhalb der Astrosphären liegt der dichtere, vom Sternwind erfüllte interplanetare Raum, außerhalb der Galaxien liegt der dünnere intergalaktische Raum.
Die Grenze zwischen interplanetarem und interstellarem Raum wird durch die Astropausen der jeweiligen Sterne definiert. Im Fall der Sonne ist dies die Heliopause der Heliosphäre, an welcher der Sonnenwind von der interstellaren Materie gestoppt wird. Der genaue Abstand dieses Grenzbereiches von der Sonne ist bislang nicht bekannt; er wird ungefähr auf die vierfache Entfernung des Neptun und damit auf etwa 120 astronomischen Einheiten (AE) oder 18 Milliarden Kilometer geschätzt. Aktuelle (2009) Schätzungen bewegen sich zwischen 110 und 150 AE.
Aufschluss über die Reichweite der Heliosphäre und die Bedingungen an der Heliopause wurde und wird von den Raumsonden Voyager 1 und Voyager 2 erwartet. Voyager 1 trat am 25. August 2012 als erstes menschengeschaffenes Objekt aus der Heliosphäre aus und sendet weiterhin Messdaten zur Erde.[1]
Analog wird die Grenze zwischen interstellarem und intergalaktischem Raum durch einen nach außen getriebenen galaktischen Gasstrom definiert, der im Außenbereich der Galaxien mit der intergalaktischen Materie eine Grenzschicht bildet.
Reisen durch den interstellaren Raum sind ein beliebtes Thema der Science-Fiction. Technisch realisierbar sind derartige Projekte aufgrund der enormen Entfernungen für die Menschheit bislang nicht.
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