Unter dem kosmologischen Prinzip (oder kosmologischen Postulat) sind zwei Grundannahmen in der naturwissenschaftlichen Kosmologie zusammengefasst, die deren Modellen vom Weltall als Ganzes zu Grunde liegen. Es ist eng verknüpft mit dem kopernikanischen Prinzip. Das kosmologische Prinzip wurde 1933 von dem Astrophysiker Edward A. Milne eingeführt.
Eine strengere Version des kosmologischen Prinzips, das sogenannte perfekte kosmologische Prinzip, verlangt neben der räumlichen auch eine zeitliche Homogenität. Diese Version, ursprünglich von Vertretern von Steady-State-Kosmologien wie Hermann Bondi und Fred Hoyle unterstützt, spielt heute nur noch eine untergeordnete Rolle.
Da die Materie im Weltall auf „kurzen Distanzen“ nicht gleichmäßig verteilt ist, gelten diese Annahmen nur unter der Voraussetzung, dass man Bereiche von solcher Ausdehnung betrachtet, in denen die Materie als im Mittel gleich verteilt anzusehen ist.
Das kosmologische Prinzip führt allerdings unter Annahme einiger Kosmologien zum olbersschen Paradoxon, so dass es nur mit bestimmten Kosmologien, wie etwa der Urknalltheorie konsistent ist.