AMANDA (Antarctic Muon and Neutrino Detector Array) war ein im Eis befindliches „Teleskop“ zur Detektion hochenergetischer Neutrinos. Das von 1996 bis Mai 2009 betriebene Teleskop befand sich an der Amundsen-Scott-Südpolstation in der Antarktis. AMANDA war eine internationale Zusammenarbeit von Instituten aus den USA, Deutschland, Schweden, Belgien und Venezuela.
AMANDA war kein Teleskop im herkömmlichen Sinne, sondern ein Array (Feld) aus zylindrisch angeordneten Strängen mit Signalkabeln, an denen zahlreiche optische Module (Photomultiplier) befestigt sind. Die optischen Module befanden sich in Tiefen von etwa 1.000 bis 2.350 m im Eis.[1]
Als Nachfolgeexperiment gilt der am 18. Dezember 2010 fertiggestellte Neutrinodetektor IceCube, der aus 5160 Sensoren auf 86 Strängen besteht, und ein Gesamtvolumen von 1 km³ einnimmt.
Der Nachweis der Neutrinos erfolgte über die Detektion Tscherenkow-Strahlung von geladenen relativistischen Elementarteilchen wie beispielsweise Myonen. Diese Teilchen entstehen bei tief-inelastischen Stößen zwischen Neutrinos und Atomkernen im Eis. Aufgrund der Detektoranordnung kann aus der Ankunftszeit des mit ns Genauigkeit aufgefangenen Tscherenkow-Lichts (optischer Teil der Tscherenkow-Strahlung) auf die Richtung der eingefallenen Neutrinos geschlossen werden.[1]
Mit AMANDA gelang erstmals die Messung hochenergetischer atmosphärischer Neutrinos in größerer Zahl in freier Natur.[2]
Der Detektor war auch Teil des Supernova Early Warning Systems.