Kymograph

Kymograph

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Datei:Langendorf1891 f169 blutdruckversuch.tif
Blutdruckversuch mit einem Kymographen (1891)

Ein Kymograph („Wellenschreiber“) ist ein Gerät zur graphischen Aufzeichnung einer Position über die Zeit. Er besteht aus einer rotierenden Walze mit aufgespanntem (berußtem) Papier, auf dem ein Schreibgerät oder Griffel durch Positionsveränderungen in einer Sensormechanik bewegt wird und Spuren aufzeichnet.[1]

Der erste Kymograph geht auf Thomas Young zurück, welcher 1807 in der Schrift A course of lectures on natural philosophy and mechanical arts sein selbstgebautes Modell präsentierte. Auch der Physiologe Carl Ludwig entwickelte einen Kymographen in den 1840ern zunächst zum Zwecke der intrusiven Blutdruckmessung. Im weiteren dienten die Geräte auch zur Aufzeichnung von Muskelkontraktionen und anderen physiologischen Bewegungsprozessen, aber auch der Schallanalyse.[2] Im Gegensatz zum Phonographen kam es hierbei aber nicht auf die Wiederabspielbarkeit, sondern nur auf die graphische Repräsentation der Schallwellen an.

Carl Ludwig übte mit seinem Kymographen einen großen Einfluss auf die Weiterentwicklung der Physiologie aus. Innerhalb weniger Jahre wurden „erst von deutschen Physiologen, dann besonders auch durch Marey in Frankreich eine Vielzahl selbstregistrierender Geräte entwickelt und in der physiologischen Forschung eingesetzt“.[3]

Weblinks

Commons: Kymographs – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Vgl. etwa Kymograph nach Ludwig und Baltzar (vor 1890), Harvard University, Collection of Historical Scientific Instruments (englisch).
  2. Beitrag in der Sendung Forschung aktuell des Deutschlandfunks: Geräte zur Erforschung der menschlichen Sprache. Die akustisch-phonetische Sammlung der Universität Dresden (22. Dezember 2008; abgerufen am 20. Februar 2011).
  3. Soraya de Chadarevian: Die „Methode der Kurven“ in der Physiologie zwischen 1850 und 1900. In: Hans-Jörg Rheinberger, Michael Hagner (Hrsg.): Die Experimentalisierung des Lebens. Experimentalsysteme in den biologischen Wissenschaften 1850/1900. Berlin 1993, S. 29.