Sog ist die alltagssprachliche Bezeichnung für eine Saugwirkung, die Gegenstände in der Umgebung bewegter Gase und Flüssigkeiten (Fluiden) erfahren.
Der Begriff „Saugen“ ist irreführend und setzt den auf der Erde vorhandenen Luftdruck voraus, weil immer der Druckunterschied gegenüber einem anderen Volumen maßgeblich ist.
Folgendes Gedankenexperiment soll verdeutlichen, dass „Saugen“ eine sehr oberflächliche Beschreibung dafür ist, in einem Raum einen Unterdruck zu erzeugen, sodass ein Gas oder eine Flüssigkeit durch den Überdruck eines benachbarten Raumes hineingetrieben wird:
Durch lokal unterschiedliche Strömungsgeschwindigkeiten entstehen gemäß dem Gesetz von Bernoulli unterschiedliche statische und dynamische Drücke. Diese Druckdifferenzen stören das Kräftegleichgewicht eines umströmten Körpers. Es resultiert eine Kraft, welche ihn zu bewegen versucht. Der Körper wird vom höheren Druck in den tieferen Druck gedrückt, folglich ist die Bezeichnung Sog eigentlich falsch.
Solche Sogwirkungen nutzt man beispielsweise bei der Wasserstrahlpumpe, bei der mittels einer Venturi-Düse einen Unterdruck erzeugt werden kann.
Bei Booten nennt man analog den Vorgang Lenzen. Das um das Boot strömende Wasser erzeugt um den Bootskörper herum Unterdruck, der höhere Luftdruck im Bootskörper drückt Wasser oder Luft durch die Lenzklappe nach außen. Bei zu langsamer Fahrt reicht der externe Unterdruck nicht aus, dann muss das Zurückströmen des Wassers in das Boot verhindert werden. Bei Schiffen mit sehr viel Tiefgang reicht die Geschwindigkeit nicht aus, um den notwendigen Unterdruck in einigen Metern Wassertiefe beim Kiel zu erreichen.
Schiffe werden ohne Gebläse entlüftet, wenn der Fahrtwind rund um einen Dorade-Lüfter Unterdruck erzeugt. Einen vergleichbaren Effekt beobachtet man, wenn man sich bei einem Sturm mit geöffnetem Mund „in den Wind“ dreht.
Mit dem Begriff Sog wird ferner eine starke unterhalb der Oberfläche in Richtung Meer zurückfließende Strömung der Brandung bezeichnet.