Rossby-Zahl

Rossby-Zahl

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Physikalische Kennzahl
Name Rossby-Zahl
Formelzeichen Ro
Dimension dimensionslos
Definition Ro=ULfC
U charakteristische Geschwindigkeit
L charakteristische Länge
fC Coriolis-Parameter
Benannt nach Carl-Gustaf Rossby
Anwendungsbereich Geophysik

Die Rossby-Zahl Ro (nach Carl-Gustaf Rossby; nicht R0) ist eine dimensionslose Kennzahl, die vorwiegend in der Geophysik bei ozeanografischen und atmosphärischen Phänomenen verwendet wird. Sie gibt den Einfluss des Corioliseffekts aufgrund der Erdrotation an.

Die Rossby-Zahl beschreibt das Verhältnis von Trägheitskraft zu Corioliskraft:

Ro=FtraegFc

Sie ist definiert als:

Ro=ULfC

in Abhängigkeit von

  • der charakteristischen Geschwindigkeit U
  • der charakteristischen Länge L, auf der sich das betrachtete Phänomen an der Erdoberfläche abspielt
  • dem Coriolis-Parameter fC=2ωsinϕ.

Je nach betrachtetem Phänomen kann sich die Rossby-Zahl um mehrere Größenordnungen unterscheiden.[1] Eine kleine Rossby-Zahl bedeutet einen großen Einfluss der Corioliskraft auf das betrachtete System, während bei einem größeren Wert Trägheits- und Zentrifugalkräfte überwiegen. Beispielsweise ist der Wert der Rossby-Zahl in Tornados groß (≈ 103), in Tiefdruckgebieten klein (≈ 0,1 bis 1). Für große Rossby-Zahlen (Ro1) lässt sich die Erdrotation vernachlässigen.

Literatur

  • Helmut Kraus: Die Rossby-Zahl-Ähnlichkeit. In: Ders.: Grundlagen der Grenzschicht-Meteorologie. Einführung in die Physik der Atmosphärischen Grenzschicht und in der Mikrometeorologie. Springer, Berlin 2008, ISBN 978-3-540-75980-5, S. 97–102.
  • Horst Kurz: Turbulente Diffusion in einer atmosphärischen Grenzschicht mit Rossby-Zahl-Ähnlichkeit. Dissertation, Technische Hochschule Darmstadt 1978.

Einzelnachweise

  1. Lakshmi H. Kantha & Carol Anne Clayson: Numerical Models of Oceans and Oceanic Processes. Academic Press, 2000, ISBN 0-12-434068-7, Table 1.5.1, S. 56 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).