Ernst Ruska-Centrum (ER-C) für Mikroskopie und Spektroskopie mit Elektronen | |
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Träger: | RWTH Aachen, Forschungszentrum Jülich |
Mitgliedschaft: | Helmholtz-Gemeinschaft |
Standort der Einrichtung: | Jülich |
Art der Forschung: | Elektronenmikroskopie |
Leitung: | Joachim Mayer, Rafal Dunin-Borkowski |
Homepage: | www.er-c.org |
Das Ernst Ruska-Centrum (ER-C) für Mikroskopie und Spektroskopie mit Elektronen ist eine deutsche Forschungseinrichtung, die vom Forschungszentrum Jülich und der RWTH Aachen gemeinsam betrieben wird und nach Ernst Ruska benannt wurde.
Zu den zentralen Aufgaben des ER-C gehört die Grundlagenforschung in der Methodenentwicklung mittels hochauflösender Transmissionselektronenmikroskopie. Das ER-C betreibt einige der modernsten Transmissionselektronenmikroskope und entwickelt entsprechend ausgerichtete Software.
Der Vertrag zur Gründung des Ernst Ruska-Centrums wurde am 27. Januar 2004 durch den damaligen Rektor der RWTH Aachen Burkhard Rauhut und den Leiter des Forschungszentrums Jülich, Joachim Treusch, unterzeichnet.[1] In Gegenwart von Mitgliedern der Familie Ernst Ruskas sowie von Repräsentanten der internationalen elektronenmikroskopischen Forschung wurde die Einrichtung am 28. Mai 2006 eingeweiht.[2] Die Einrichtung wird durch die Wissenschaftler Rafal Dunin-Borkowski (Forschungszentrum Jülich) und Joachim Mayer (Leiter des Gemeinschaftslabors für Elektronenmikroskopie der RWTH Aachen[3]) geführt.
Im ER-C sind 13 Elektronenmikroskope der Hersteller FEI Company und JEOL untergebracht. Sie reichen von Standardgeräten bis zu hochspezialisierten TITAN-Transmissionselektronenmikroskopen, die mit Korrektoren sphärischer Aberrationen ausgestattet sind, und eine Auflösung bis unter 100 Picometer bieten. Am 12. Dezember 2008 kündigten das ER-C und FEI Company den Aufbau einer weiterentwickelten Anlage an, die eine Auflösung von 50 Picometern ermöglicht.[4] Seit 2010 ist die Nutzung dieses als PICO bekannten Gerätes möglich. Es erlaubt erstmals in der Elektronenmikroskopie, auch chromatische Aberrationen zu korrigieren. So können atomare Strukturen genauer als je zuvor untersucht werden. Ein Großteil der Ausstattung des ER-C ist auch externen Nutzern zugänglich.
Das ER-C beschäftigt sich mit den Bedingungen und Charakteristika hochauflösender Transmissionselektronenmikroskopie. Diese stellt auch die häufigste an der Einrichtung verwendete Untersuchungsmethode dar. Die benötigte numerische Software wird großenteils von eigenen Wissenschaftlern entwickelt und wird weltweit eingesetzt, um unter anderem die optischen Aberrationen zu kontrollieren. Materialwissenschaftliche Forschungsprojekte des ER-C befassen sich mit Epitaxie und der Relaxation nanostrukturierter Materialien. Zu den Materialgruppen, die untersucht werden, gehören nanostrukturierte Elektrokeramiken, komplexe Metalllegierungen, Halbleitermaterialien sowie Oxid-Supraleiter.