Plasmakristalle können sich unter bestimmten Voraussetzungen in komplexen ("staubigen") Plasmen bilden. Dabei ordnen sich die im Plasma elektrisch geladenen Staubpartikel in einem regelmäßigen, makroskopischen Gitter an. Plasmakristalle ermöglichen damit die Untersuchung der Festkörpereigenschaften auf dem fundamentalsten Level, dem kinetischen. Das bedeutet, grundlegende Prozesse, wie zum Beispiel das Schmelzen, können erstmals durch die Beobachtung der Bewegung einzelner Teilchen studiert werden. Seit ihrer Entdeckung im Labor 1994[1] ist das Interesse an Plasmakristallen in theoretischer und experimenteller Hinsicht sehr stark gewachsen, was sich in einem exponentiellen Anstieg der Zahl der Veröffentlichungen auf diesem Gebiet zeigt.
Grundlegende Arbeiten zu Plasmakristallen wurden am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik (MPE) unter der Leitung von Gregor Morfill geleistet. Dazu wurden auch ab 2001 Mikrogravitations-Experimente in der ISS ausgeführt.