Kenneth Ford

Kenneth Ford

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Kenneth William Ford (* 1. Mai 1926 in Palm Beach) ist ein US-amerikanischer theoretischer Physiker.

Leben

Ford studierte an der Phillips Exeter Academy und in Harvard, wo er 1948 seinen Bachelor-Abschluss „summa cum laude“ machte. 1944 gewann er den Westinghouse-Talentwettbewerb für junge Wissenschaftler. 1950/51 arbeitete er in Los Alamos und 1951/52 im Kernfusionsprojekt Matterhorn in Princeton an der Entwicklung von Wasserstoffbomben. 1953 promovierte er bei John Archibald Wheeler an der Princeton University.[1]

Ab 1953 war er an der Indiana University, wo er Associate Professor wurde. 1955/56 war er als Fulbright Fellow am Max-Planck-Institut für Physik in Göttingen. Ab 1958 war er an der Brandeis University, erst als Associate Professor, dann als Professor und 1963/64 Vorsitzender der Physik-Fakultät. 1961/62 war er als National Science Research Fellow am Imperial College London und am Massachusetts Institute of Technology (MIT). Ab 1964 war er Professor an der University of California, Irvine (und bis 1968 Fakultätsvorsitzender) und ab 1970 an der University of Massachusetts in Boston (1972 bis 1974 als Fakultätsvorsitzender). Danach ging er auf Verwaltungsposten.

Von 1975 bis 1982 war er Präsident des New Mexico Institute of Mining and Technology, 1982/83 war er Executive Vice President der University of Maryland und von 1983 bis 1985 Präsident der Molecular Biophysics Technology Inc. Danach war er zwei Jahre als Education Officer bei der American Physical Society und von 1987 bis 1993 CEO und Executive Director des American Institute of Physics. Danach arbeitete er in Teilzeit als Lehrer an der Germantown Academy in seinem Wohnort Philadelphia und gelegentlich noch als wissenschaftlicher Berater.

Ford beschäftigte sich zunächst mit theoretischer Kernphysik, später auch mit Elementarteilchenphysik und Quantenelektrodynamik (z.B. in den 1960er Jahren mit Myonischen Atomen). Mit Wheeler veröffentlichte er Arbeiten über semiklassische Streutheorie.[2] Neben seinen theoretischen Arbeiten ist er auch in der Physikpädagogik engagiert.

Von 1974 bis 1977 war er Herausgeber des American Journal of Physics und 1972 Präsident der American Association of Physics Teachers, deren Oersted Medal er 2006 erhielt. Er ist Fellow der American Physical Society und der American Association for the Advancement of Science. Von 2000 bis 2006 war er Mitherausgeber von The Physics Teacher.

Im Jahr 2015 veröffentlichte er seine Memoiren (siehe Bücherliste), ohne Auflagen der US-Regierung zur Geheimhaltung zu beachten.[3]

Er ist zum zweiten Mal verheiratet und hat vier Söhne und drei Töchter.[1]

Bücher

  • Basic Physics, Blaisdell 1968
  • Die Welt der Elementarteilchen, Springer, Heidelberger Taschenbücher 1966 (The World of Elementary Particles, Blaisdell 1963)
  • Classical and modern Physics, Xerox College Publishing, 3 Bände, 1972 bis 1974
  • Wie klein ist klein? Eine kurze Geschichte der Quanten. Ullstein, Berlin 2008 (The Quantum world- quantum physics for everyone, Harvard University Press 2004)
  • mit John Archibald Wheeler: Geons, Black Holes and Quantum Foam – a life in physics, Norton 1998 (Autobiographie von Wheeler)
  • In love with flying, H Bar Press 2007 (seine Erfahrungen als Pilot von Klein- und Segelflugzeugen)
  • Building the H Bomb – A personal History, World Scientific 2015

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Kenneth W. Ford: Building the H Bomb – A Personal History. Singapur: World Scientific 2015, ISBN 978-9814632072
  2. Ford, Wheeler: Semi-Classical Description of Scattering, Annals of Physics, Bd. 7, 1959, S.259, Applications of Semi-Classical Scattering Analysis, ebenda, S. 287
  3. Hydrogen Bomb Physicist’s Book Runs Afoul of Energy Department