Thaumatrop

Thaumatrop

Version vom 20. März 2017, 08:20 Uhr von imported>Pittimann (Änderungen von 87.166.101.38 (Diskussion) auf die letzte Version von Pittimann zurückgesetzt)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Ein Thaumatrop (griechisch thauma Wunder, trope Wendung, also Wunderscheibe) besteht aus einer Scheibe mit zwei Fäden, die an zwei sich gegenüberliegenden Punkten am Rand der Scheibe befestigt sind. Die Scheibe besteht meistens aus Pappe, jedoch werden auch Materialien wie Kunststoff als Scheibe verwendet. Durch Verdrehen der Fäden und nachfolgenden Zug an deren Enden wird die Scheibe um die Achse der beiden Fäden in Rotation versetzt. Im Auge des Betrachters verschmelzen die Bilder auf den beiden Seiten der rotierenden Scheibe - eine optische Täuschung.

Häufig dargestellt wird einerseits ein Käfig und auf der anderen Seite ein Vogel. Die optische Täuschung suggeriert nun, dass sich der Vogel im Käfig befindet. Wenn die beiden Scheiben eines Thaumatrops unterschiedliche Farben haben, so sieht man bei der Drehung die Mischfarbe (thaumatropische Mischfarbe).

Das Thaumatrop wurde 1827 erstmals von John Ayrton Paris vorgestellt, seine Erfindung wird jedoch dem Geologen William Henry Fitton zugeschrieben (um 1825).

Doch schon vor 15.000 Jahren wurden kleine Stein- und Knochenscheiben hergestellt, bei denen auf beiden Seiten unterschiedliche Tierbilder abgebildet waren. So zeigt ein 1991 in der Höhle Isturitz (Pyrénées-Atlantiques) gefundenes Schieferplättchen ein Rentier, einmal stehend, einmal sitzend. Lässt man die Scheibe in der richtigen Weise rotieren, scheint das Tier sich abwechselnd hinzulegen und aufzustehen. [1]

Siehe auch

  • Kineograph

Einzelnachweise

  1. Marc Azéma, Höhlenkino in der Eiszeit, Artikel in Spektrum der Wissenschaft April 2013

Weblinks

Commons: Thaumatrop – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien