Jean Ginibre (* 1938 in Clermont-Ferrand)[1] ist ein französischer mathematischer Physiker.
Ginibre wurde 1965 an der Universität Paris promoviert. Er ist inzwischen emeritierter Forschungsdirektor des CNRS an der Universität Paris-Süd in Orsay, an der er seit Anfang der 1970er Jahre lehrt.
Ginibre bewies 1965[2] die gleichmäßige Verteilung (asymptotisch, für n gegen Unendlich) in der Einheitskreisscheibe der komplexen Ebene der Eigenwerte von normierten n x n Zufallsmatrizen mit Gaußscher Verteilung der (statistisch unabhängigen) Matrixelemente (Circular Law). Die so beschriebenen Zufallsmatrizen gehören zu einem Ginibre Ensemble.
1970 gab er eine Verallgemeinerung der Ungleichungen von Robert Griffiths (Ginibre Ungleichung).[3] Griffiths formulierte seine Ungleichungen 1967 ursprünglich für Korrelationen im Isingmodell des Ferromagnetismus. Diese Ungleichungen dienen zum Beispiel dem Nachweis des thermodynamischen Grenzwerts von Korrelationen in verschiedenen Modellen der statistischen Mechanik.
1971 bewies er mit Cees M. Fortuin und Pieter Kasteleyn die FKG Ungleichungen (nach den Anfangsbuchstaben der Autoren, siehe dazu Korrelationsungleichung).[4]
Er befasst sich mit statistischer Mechanik, nichtlinearen partiellen Differentialgleichungen (wie der Schrödinger-Gleichung), quantenmechanischer Streutheorie und Theorie der Diffusion.
1969 erhielt er den Prix Paul Langevin.[5]
Personendaten | |
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NAME | Ginibre, Jean |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Mathematiker und Physiker |
GEBURTSDATUM | 1938 |
GEBURTSORT | Clermont-Ferrand |