Petrus Peregrinus de Maricourt

Petrus Peregrinus de Maricourt

Version vom 13. Dezember 2016, 17:01 Uhr von imported>Z thomas (→‎Einleitung: Peregrinus Peak)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Trockenkompass mit frei drehbarer Magnetnadel. Abschrift der Epistola de magnete aus dem 14. Jahrhundert
Titelblatt von De magnete

Petrus Peregrinus de Maricourt (französisch Pierre Pèlerin de Maricourt, deutsch Peter der Pilger von Maricourt) war ein französischer Gelehrter des 13. Jahrhunderts. Er experimentierte mit Magneten und beschrieb 1269 in seiner Abhandlung Epistola de magnete als erster ihre Polarität.

Die Epistola enthielt als erstes Werk überhaupt eine detaillierte Untersuchung schwingender Kompassnadeln, die eine fundamentale Komponente des Trockenkompasses darstellen und kurze Zeit später in der mittelalterlichen Seefahrt auftauchen sollten (um 1300).[1] Es wird davon ausgegangen, dass die Epistola auf magnetische Experimente zurückgeht, die Peter bereits zwei Jahrzehnte zuvor durchgeführt hatte. Dies lässt sich aus Bemerkungen in mehreren Werken von Peters Schüler Roger Bacon schließen, die in der Zwischenzeit erschienen waren.[2]

Allerdings beschrieb Peter noch nicht den Gebrauch einer schwingenden Magnetnadel in Verbindung mit einer Windrose, so dass in der Fachliteratur eine gewisse Tendenz besteht, die Erfindung des Trockenkompasses der italienischen Seestadt Amalfi zuzuschreiben, wo der mittelalterlichen Tradition zufolge die einzelnen Bestandteile des Trockenkompasses zum ersten Mal um 1300 zu einem Ganzen zusammengefügt wurden, nämlich zu einer frei drehbaren Nadel in einem Glaskästchen, das mit einer Windrose versehen ist.[3]

Der Peregrinus Peak in der Antarktis ist nach ihm benannt.

Ausgaben

  • Loris Sturlese, Ron B. Thomson (Hrsg.): Petrus Peregrinus de Maricourt: Opera. Epistula de Magnete. Nova compositio astrolabii particularis. Scuola Normale Superiore, Pisa 1995, ISBN 88-7642-049-5 (kritische Edition)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. E. G. R. Taylor: The South-Pointing Needle. In: Imago Mundi, Bd. 8. (1951), S. 1–7; Barbara M. Kreutz: Mediterranean Contributions to the Medieval Mariner’s Compass. In: Technology and Culture, Bd. 14, Nr. 3. (Jul., 1973), S. 371; Frederic C. Lane: The Economic Meaning of the Invention of the Compass. In: The American Historical Review, Bd. 68, Nr. 3, 1963, S. 615f.
  2. Diese Bücher waren De Secretis operibis Naturae et Artis, Opus majus und Opus Minus. E. G. R. Taylor: The South-Pointing Needle. In: Imago Mundi, Bd. 8, 1951, S. 1f., 4.
  3. Frederic C. Lane: The Economic Meaning of the Invention of the Compass. In: The American Historical Review, Bd. 68, Nr. 3, 1963, S. 615f.