Thomas Görnitz (* 22. Juni 1943 in Leipzig) ist ein deutscher Physiker. Er war bis 2009 Professor für Didaktik der Physik an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main.
1961, nach dem Sieg bei der DDR-Mathematik-Olympiade, erhielt Görnitz mit einer Bronzemedaille[1] als erster Deutscher einen Preis bei einer Internationalen Mathematik-Olympiade. Nach Abschluss der Schule studierte Thomas Görnitz an der Universität Leipzig Physik und Mathematik und wurde dort 1973 in mathematischer Physik (mit einer Arbeit zum Thema Zur Ausreduktion von Darstellungen der Poincarégruppe) promoviert.
Nachdem er 1976 einen Ausreiseantrag aus der DDR stellte, war er als Totengräber tätig.
Im Jahr 1979 übersiedelte er nach München. Dort gewann ihn Carl Friedrich von Weizsäcker für eine Tätigkeit am Max-Planck-Institut zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt, es begann eine langjährige Zusammenarbeit über die physikalischen und philosophischen Grundlagen der Quantenphysik und Kosmologie.
Von 1992 bis 1994 arbeitete er am Institut für Mathematische Physik der TU Braunschweig und von 1994 bis 2009 als Professor für Didaktik der Physik an der Universität Frankfurt.
Er war bis 2016 Vorsitzender des Vorstandes von Wissen und Verantwortung – Carl Friedrich von Weizsäcker-Gesellschaft e. V. seit deren Gründung 1994 und seit 2002 bis 2016 Mitglied des Stiftungsrates der Carl Friedrich von Weizsäcker-Stiftung. Er war von 1996 bis 2009 Mitglied der Arbeitsgruppe Theologie und Naturwissenschaft und des Templeton Research Lectures-Komitees an der Universität Frankfurt und ist Mitglied des Arbeitskreises Philosophie der Deutschen Physikalischen Gesellschaft.
Seit 1964 ist er verheiratet mit der Tierärztin und Psychologin Brigitte Görnitz und hat mit ihr fünf Kinder.
Die Vermittlung der modernen Physik und ihre verständliche Darstellung ist ein Schwerpunkt seiner Arbeit. Vor allem viele der oft behaupteten Verständnisschwierigkeiten der Quantentheorie wurden erklärt und ausgeräumt. [2]
Daneben liegen seine Forschungsschwerpunkte bei den Grundfragen der Quantentheorie und Kosmologie und deren philosophische Interpretation.[3] Aus der quantentheoretischen Fundierung der Kosmologie ergeben sich Folgerungen für die Erkenntnis der grundlegenden Strukturen in der Natur und für das Verständnis des Menschen als einer Einheit von Körper und Psyche.
Abstrakte bedeutungsfreie Bits von Quanteninformation (AQI-Bits) der Protyposis werden von Görnitz als Basis der kosmischen Evolution angesehen. Sie ermöglichen gemäß seiner Darstellung unter anderem eine Begründung der Struktur von Raum und Zeit und eine Herleitung[4] der Einsteinschen Gleichungen der Allgemeinen Relativitätstheorie, der Eichgruppen U(1), SU(2) und SU(3) der Wechselwirkungen[5] sowie ein neues Verständnis der Materie als „geformte“ Quanteninformation[6] und damit auch eine naturwissenschaftliche Erklärung des Bewusstseins als Quanteninformation, die sich selbst erleben und kennen kann, sowie seiner Wirkmächtigkeit.[7][8]
Personendaten | |
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NAME | Görnitz, Thomas |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Physiker |
GEBURTSDATUM | 22. Juni 1943 |
GEBURTSORT | Leipzig |