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Armin Grunwald (* 20. Juni 1960 in Soest) ist deutscher Physiker, Philosoph und Technikfolgenabschätzer und leitet mehrere deutsche Einrichtungen der Technikfolgenabschätzung.
Leben und Werk
Nach dem Studium der Physik (Abschluss 1983) promovierte Grunwald 1987 zum Dr. rer. nat. an der Universität Köln mit einer Arbeit in der Theoretischen Festkörperphysik. 1998 wurde er an der Universität Marburg in Philosophie habilitiert und erhielt die Lehrbefugnis.
Von 1987 bis 1991 war Grunwald Systemspezialist und Projektleiter bei Systems Research Laboratories GmbH, Köln, von 1991 bis 1995 wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Hauptabteilung Systemanalyse Raumfahrt im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, 1995 stellvertretender Referatsleiter in der Geschäftsstelle des Wissenschaftsrates und von 1996 bis 1999 stellvertretender Direktor der Europäischen Akademie zur Erforschung von Folgen wissenschaftlich-technischer Entwicklungen in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Seit Oktober 1999 leitet er die größte Einrichtung für Technikfolgenabschätzung in Deutschland und weltweit, das Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) in Karlsruhe, seit 2002 auch die parlamentarische TA-Einrichtung Deutschlands, das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB). 2007 übernahm er außerdem den Lehrstuhl für Technikphilosophie und Technikethik an der Universität Karlsruhe.
Funktionen
- Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften acatech[1]
- Leiter des Instituts für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse in Karlsruhe
- Leiter des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag in Berlin
- Inhaber des Lehrstuhls für Technikphilosophie und Technikethik an der Karlsruher Institut für Technologie[2] in Karlsruhe
- Sprecher des Programms „Technologie, Innovation und Gesellschaft“ der Helmholtz-Gemeinschaft[3]
- Sprecher des Schwerpunkts „Mensch und Technik“[4] des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT)
- Sprecher der Helmholtz-Allianz ENERGY-TRANS[5]
- Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des Instituts für Technikfolgenabschätzung in Wien[6] und ehemals Projektbeirat des Projekts NanoTrust[7]
- Mitglied des Nachhaltigkeitsbeirats des Landes Baden-Württemberg
- Mitglied des Nationalen Komitees für Global Change Forschung
- Mitglied des Beirats des Netzwerks der deutschsprachigen Technikfolgenabschätzungs-Community (NTA)
- Vorsitzender des Vorstands der Internationalen Akademie für Nachhaltige Entwicklung und Technologie (IANET)[8]
- Beirat des Programms des Bundesministeriums für Bildung und Forschung "Innovations- und Technikanalyse"
- Vorsitz des International Advisory Board zum Programm "Responsible Innovation" der Netherlands Science Foundation
- Von 2014 bis 2016 als Vertreter der Wissenschaft Mitglied in der Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe (Endlagerkommission) gemäß § 3 Standortauswahlgesetz.[9]
Schriften (Auswahl)
Armin Grunwald hat zahlreiche Artikel und Bücher verfasst.[10] Eine Auswahl:
- Technikfolgenabschätzung - Eine Einführung. Zweite, grundlegend überarbeitete erweiterte Auflage. Berlin: edition sigma 2010 (Gesellschaft - Technik - Umwelt, Neue Folge 1), ISBN 978-3-89404-950-8
- Mit Jürgen Kopfmüller: Nachhaltigkeit. Campus, Frankfurt am Main/New York 2006; 2., aktualisierte Auflage 2012, ISBN 978-3-593-39397-1
- Hrsg. mit Justus von Hartlieb: Ist Technik die Zukunft der menschlichen Natur? 36 Essays, Hannover 2012, ISBN 978-3-86525-095-7
- Ende einer Illusion. Warum ökologisch korrekter Konsum die Umwelt nicht retten kann, München 2012, ISBN 978-3-86581-309-1
- Hrsg. Handbuch Technikethik, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-476-02443-5
- Nachhaltigkeit verstehen - Arbeiten an der Bedeutung nachhaltiger Entwicklung, oekom verlag, München 2016, ISBN 978-3-86581-821-8
Einzelnachweise
Weblinks