Leopold Pfaundler von Hadermur (* 14. Februar 1839 in Innsbruck; † 6. Mai 1920 in Graz) war ein österreichischer Physiker und Alpinist.
Pfaundler, Sohn eines Juristen, studierte in Innsbruck, München und Paris Chemie, Physik und Mathematik. Er promovierte am 27. Juli 1861 und wurde am 23. März 1866 Privatdozent für Physikalische Chemie. Am 29. August 1867 wurde er ordentlicher Professor für Physik in Innsbruck. 1887 wurde er auch wirkliches Mitglied der Wiener Akademie der Wissenschaften. 1891 berief man ihn als Professor für Physik an die Universität Graz. Pfaundler gelang es 1870 erstmals, einen kontinuierlichen elektrischen Strom mit Hilfe eines Elektromotors zu erzeugen. 1888 konstruierte er einen Projektor für Lissajous-Figuren.
Eine Arbeit von ihm von 1874 war zusammen mit einer von August Friedrich Horstmann (1873) die erste Anwendung des zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik auf chemische Gleichgewichte.[1]
Ab 1859 begann Pfaundler als Student mit dem Bergsteigen und der Vermessung der Tiroler Gebirge. Mit seinen Gefährten Robert von Hörmann, Josef von Trentinaglia und Hugo von Enzenberg widmete er sich vor allem den noch schlecht beschriebenen Regionen des Karwendelgebirges, insbesondere der Gleirsch-Halltal-Kette. Im Zuge dieser Arbeiten, bei denen Pfaundler vermaß und kartierte während Hörmann, Trentinaglia und Enzenberg Geologie, Flora und Fauna beschrieben, gelang die Erstbesteigung mehrerer Gipfel, so des Hohen Gleirsch, der Jägerkarspitzen und des Gleirschtaler Brandjochs. 1861 wandte Pfaundler sich der Vermessung der Ötztaler und Stubaier Alpen zu. Wiederum bestieg er dabei, diesmal zusammen mit Ludwig von Barth und dem Bergführer Alois Tanzer, einige Gipfel zum ersten Mal, etwa die Östliche Seespitze, den Aperen Freiger und die Pfaffenschneide (alle 1863). 1869 war Pfaundler Mitunterzeichner des Aufrufs zur Gründung des Deutschen Alpenvereins und war im Vorstand der Sektion Innsbruck aktiv.[2][3][4]
Pfaundler war einer der Stifter des Innsbrucker Turnvereins sowie des Corps Rhaetia.[2] Von 1909 bis kurz vor seinen Tod gab er die Deutsche Gozeitung heraus und war darüber hinaus Autor eines Go-Buches.
Am 10. August 1910 wurde Pfaundler in den Adelsstand erhoben und erhielt den Zunamen „von Hadermur“.
Personendaten | |
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NAME | Pfaundler von Hadermur, Leopold |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Physiker |
GEBURTSDATUM | 14. Februar 1839 |
GEBURTSORT | Innsbruck |
STERBEDATUM | 6. Mai 1920 |
STERBEORT | Graz |