Philip Warren Anderson (* 13. Dezember 1923 in Indianapolis, Indiana) ist ein US-amerikanischer, theoretischer Physiker und hat 1977 zusammen mit Nevill F. Mott und John H. Van Vleck den Nobelpreis für Physik „für die grundlegenden theoretischen Leistungen zur Elektronenstruktur in magnetischen und ungeordneten Systemen“ erhalten.
Anderson wuchs in Urbana, Illinois auf und studierte in Harvard, wobei er während des Studiums beim U.S. Naval Research Laboratory arbeitete. 1943 machte er seinen B.S.-Abschluss und 1949 seinen PhD in Physik an der Harvard University bei John H. Van Vleck.
Von 1949 bis 1984 war er bei den Bell Laboratories in New Jersey, wo er 1959 bis 1961 Leiter der Abteilung für theoretische Physik war. 1974 bis 1976 war er dort als stellvertretender Direktor des Physikalischen Laboratoriums und 1976 bis 1982 dessen Consulting Director. Gleichzeitig war er von 1961 bis 1962 Visiting Fellow an der Universität Cambridge und bekleidete von 1967 bis 1975 an der selbigen Universität eine Professur für Theoretische Physik (als Fellow des Jesus College). 1975 ging Anderson dann wieder in die USA zurück und wurde Joseph Henry Professor of Physics an der Princeton University. Seit dem Jahre 1997 ist Philip W. Anderson Emeritus an der dortigen Universität. Ab 1985 war er Professor am Santa Fe Institute, in dessen Leitung er auch aktiv war.
1982 bis 1986 war er Vorsitzender des Board of Trustees des Aspen Center for Physics.
Anderson befasst sich mit der Theorie der kondensierten Materie (Festkörperphysik) mit den Schwerpunkten Magnetismus, ungeordnete Systeme und Quantenfluide. Dabei behandelte er auch grundlegende Probleme in der Quantenphysik wie etwa gebrochene Symmetrien oder aber auch Linienverbreiterungen u. a. Von ihm stammt das Konzept der Anderson-Lokalisierung[1]. In den 1990er Jahren entwickelte er auch eigene Theorien über Hochtemperatursupraleiter.
Neben diesen Hauptforschungsgebieten interessiert sich Philip W. Anderson besonders für Biophysik, Neuronale Netze, Computer und Komplexität. Anderson gilt darüber hinaus als bedeutender naturphilosophischer Denker seiner Disziplin, unter anderem auf dem Gebiet der Emergenz. Bekannt in diesem Zusammenhang ist hier vor allem sein Science-Artikel „More is different“ aus dem Jahre 1972.[2]
Für seine Forschungen erhielt Philip W. Anderson eine Vielzahl von Preisen und Ehrungen. Die wichtigsten davon sind (chronologisch geordnet):
1967 wurde er Mitglied der National Academy of Sciences.
Anderson war zertifizierter 1-Dan (1. Meistergrad) des japanischen Brettspiels Go.
Personendaten | |
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NAME | Anderson, Philip Warren |
ALTERNATIVNAMEN | Anderson, Philip W. |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Physiker |
GEBURTSDATUM | 13. Dezember 1923 |
GEBURTSORT | Indianapolis, Indiana |