Defense Meteorological Satellite Program

Defense Meteorological Satellite Program

Version vom 24. August 2017, 16:52 Uhr von imported>Quotengrote (Spezial:LintErrors)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
DMSP-Satellit des Blocks 1
DMSP-Satellit des Blocks 4
DMSP-Satellit des Blocks 5D2

Das Defense Meteorological Satellite Program (DMSP, ursprünglich als Program-35 bzw. P-35 bezeichnet) ist ein Wettersatellitenprogramm der US-amerikanischen Streitkräfte. Es handelt sich um das militärische Äquivalent zum zivilen TIROS- und NOAA-Programm. Wie diese umkreisen auch die DMSP-Satelliten die Erde in einem sonnensynchronen Orbit. Betrieben wurde das Programm vom US-Verteidigungsministerium und operativ vom Space and Missile Systems Center der United States Air Force.

Seit 1962 wurden 50 Satelliten in elf Baureihen („Blocks“) gestartet. Zwei weitere Satelliten sind noch geplant. Ein Nachfolgesystem steht noch nicht fest, da sowohl das gemeinsam mit der zivilen NOAA entwickelte NPOESS-System als auch das militärische Defense Weather Satellite System (DWSS) gestrichen wurden.

Die Satelliten der Baureihen 1 bis 4 waren spinstabilisiert, während die späteren Baureihen eine Stabilisierung um alle drei Achsen aufwiesen. Die Satelliten des Baureihe Block-5D benötigten keine Oberstufe der Trägerrakete, da sie einen Feststoffraketenmotor als integrierten Antrieb besaßen.

Am 3. Februar 2015 trat ein Defekt an der Batterie des Satelliten DMSP-F13 auf. Die Batterie platzte gegen 22:20 UTC und versetzte den Satelliten dadurch in unkontrollierte Taumelbewegungen. Die Bodenstation in Suitland (Maryland) nahm den Satelliten vollständig außer Betrieb. Von der Erde aus konnten 147 Bruchstücke geortet werden, die sich nun als Weltraummüll in der Erdumlaufbahn bewegen. Es stellte sich heraus, dass durch einen Konstruktionsfehler ein Kurzschluss in einem Kabelbaum auftreten konnte. Auch die anderen Satelliten der Baureihe 5D2 sind von diesem Fehler betroffen und können selbst nach Außerdienststellung eine Gefahr für andere Satelliten darstellen.[1]

Baureihe Anzahl Startzeitraum Trägerraketen
Block-1 11 1962–1965 Scout-X2M, Scout-X2B, Scout-X3M, Thor-DSV2A Agena-D, Thor-DSV2S Burner-1
Block-2 3 1965–1966 Thor-DSV2S Burner-1
Block-3 1 1965 Thor-DSV2S Burner-1
Block-4A 4 1966–1967 Thor-DSV2U Burner-2
Block-4B 3 1968–1969 Thor-DSV2U Burner-2
Block-5A 3 1970–1971 Thor-DSV2U Burner-2
Block-5B 5 1971–1974 Thor-DSV2U Burner-2A
Block-5C 3 1974–1976 Thor-DSV2U Burner-2A
Block-5D1 5 1976–1980 Thor-DSV2U Star-37XE Star-37S-ISS
Block-5D2 9 1982–1997 Atlas-E Star-37S-ISS, Titan-2(23)G Star-37S-ISS
Block-5D3 5 (+ 1 geplant) ab 1999 Titan-2(23)G Star-37XFP-ISS, Delta-4M, Atlas-V(401)

Weblinks

Commons: Defense Meteorological Satellite Program – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Brian Berger und Mike Gruss: 7 More USAF Weather Satellites at Risk of Explosion. Space News, 22. Juli 2015, abgerufen am 26. Oktober 2016 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).