Deutsche Mondmission

Deutsche Mondmission

Version vom 31. Oktober 2014, 17:18 Uhr von imported>Boshomi (1 Weblink geändert)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Eine deutsche Mondmission sieht eine unbemannte Weltraummission zum Mond vor, wobei Entwicklung, Produktion und Betrieb vollständig in deutscher Hand sind. Derzeit existieren hierzu Pläne, aber kein konkretes Projekt.

Mondorbiter LEO

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) erarbeitete unter dem Namen Lunar Exploration Orbiter (LEO) ein Konzept für eine deutsche Mondmission, das im Februar 2007 einigen deutschen Parlamentariern und im August 2007 auf dem European Planetary Science Congress vorgestellt wurde.

Die Mission sollte aus zwei Mondorbitern bestehen, die im Laufe von vier Jahren den Mond vollständig kartieren und dabei auch das Magnet- und Gravitationsfeld des Mondes erfassen sollten. Alle Untersuchungen sollten in drei Dimensionen durchgeführt werden.

Die Kosten wurden auf 300 bis 400 Millionen Euro geschätzt, verteilt auf etwa fünf Jahre. Im Juli 2008 wurde das Projekt jedoch eingestellt. Zwar wurde im Bundeshaushalt das Raumfahrtbudget prinzipiell angehoben, für LEO wurden jedoch keine Mittel bereitgestellt.[1][2]

Unbemannte Mondlandung

Dennoch traten Politiker weiterhin für eine deutsche Weltraumforschung ein, darunter die Forschungsministerin Annette Schavan[3] und der Koordinator der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrt, Peter Hintze[4]. Eine deutsche Mission würde Deutschland wissenschaftlich nicht nur eine Führungsposition sichern, sondern auch Innovationen fördern und Arbeitsplätze in Deutschland sichern.

Im Juni 2009 vergab das DLR eine Machbarkeitsstudie im Volumen von 1 Million Euro. Untersuchungsgegenstand war dabei nicht mehr ein Mondsatellit, sondern eine weiche Landung auf der Mondoberfläche. Der Auftragnehmer EADS Astrium sollte ermitteln, welche Anforderungen an ein Landefahrzeug gestellt werden müssen, und welche Technologien hierzu notwendig sind.[5] Die Ergebnisse der Studie wurden nicht veröffentlicht.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Christoph Seidler: Glos kassiert deutsche Mondmission. Spiegel Online, 12. Juli 2008, abgerufen am 13. Oktober 2009.
  2. Axel Orth: Deutsche Mondmission gestrichen. Raumfahrer.net, 13. Juli 2008, abgerufen am 13. Oktober 2009.
  3. Schavan will deutsches Mondprogramm. Financial Times Deutschland, 26. Juli 2009, archiviert vom Original am 30. September 2009; abgerufen am 13. Oktober 2009.
  4. Peter Hintze will zum Mond. scienceticker.info, 12. August 2009, abgerufen am 25. März 2011.
  5. Machbarkeitsstudie für abgeblasene Mission. Spiegel Online, 5. Juni 2009, abgerufen am 13. Oktober 2009.