Dickenrücklage

Dickenrücklage

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grün = Dickenrücklage; blau = max. Profildicke; rot = Profiltiefe

Als Dickenrücklage bezeichnet man im Flugzeug- oder Drachenbau den Abstand zwischen Flügelnase und der maximalen Profildicke. Sie wird als Verhältnis oder in Prozent der Profiltiefe (der Länge des Flügels in Flugrichtung) angegeben. Die Dickenrücklage entspricht etwa dem Ort der maximalen Strömungsgeschwindigkeit und des kleinsten statischen Druckes. Weiter hinten nimmt der statische Druck wieder zu und die Geschwindigkeit sinkt (Bernoulli-Gleichung). Bei entsprechend hohem Druckanstieg kann es zu einer Grenzschichtablösung mit einem Umschlag von laminarer zu turbulenter Strömung kommen. Die Strömungsgeschwindigkeit am Profil beeinflusst die Wandschubspannung, die den Schubspannungswiderstand des umströmten Körpers bildet, der mit dem Druckwiderstand zusammen den gesamten Strömungswiderstand eines Körpers ausmacht. Die Dickenrücklage beeinflusst also die Lauflängen von laminarer und turbulenter Strömung und maßgeblich den Widerstandsbeiwert $ c_{w} $ des Flügelprofils.

Übliche Tragflächen haben eine Dickenrücklage von etwa 25-30 %. Bei Segelflugzeugen findet man oft Laminar-Profile, die eine Dickenrücklage von fast 50 % haben. Diese Profile erzeugen weniger Luftwiderstand, erfordern jedoch eine besonders glatte und saubere Oberfläche.

Ein Tragflächenprofil wird weiter durch das Dickenverhältnis (relative Dicke) beschrieben. Dabei handelt es sich um das Verhältnis der größten Profildicke zur Profiltiefe.

Siehe auch

Profil (Strömungslehre)

Literatur

  • Ernst Götsch: Luftfahrzeugtechnik. Motorbuchverlag, Stuttgart 2003, ISBN 3-613-02006-8