Giacobiniden[1] | |
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Aktivitätszeitraum | 6. - 10. Oktober |
Aktivitätsmaximum | 8. Oktober |
Radiantenposition des Aktivitätsmaximums |
RA: 17h 28m DE: +54° |
ZHR | var |
Populationsindex r | 2,6 |
geozentrische Geschwindigkeit | 20 km/s |
Der Meteorstrom der Draconiden, nach seinem Herkunftskometen auch Giacobiniden genannt, ist im Zeitraum vom 6. bis zum 10. Oktober aktiv und erreicht am 8. Oktober sein Maximum. Der Radiant liegt im „Kopf“ des Sternbilds Drache, der von Mitteleuropa aus zirkumpolar ist.
Der Mutterkomet der Giacobiniden ist 21P/Giacobini-Zinner, dessen Perihel nahezu auf die Erdbahn fällt [2]. Um den 8. Oktober durchfliegt die Erde diesen Punkt und Teile des vom Kometen hinterlassenen Staubes verglühen in der Erdatmosphäre als Meteore. Befindet sich der Mutterkomet Giacobini-Zinner noch nahe am Perihel, während sich die Erde durch die dortige Teilchenwolke des Kometen hindurchbewegt, kommt es durch die höhere Staubdichte zu besonders intensiven Meteorströmen[3]. Historisch trat dieses Phänomen etwa alle 13 Jahre auf, was in etwa zwei Umlaufsperioden von Giacobini-Zinner entspricht. Dadurch kam es 1933, 1946, 1985 und 1998 zu einer erhöhten Rate an Meteoren.
Die spektakulärsten Ereignisse traten 1933 und 1946 auf, bei denen eine Zenithal Hourly Rate (ZHR) von annähernd 10.000 Meteoren pro Stunde beobachtet wurde – d. h. bei günstigem Standort etwa 3 pro Sekunde. In den Jahren 1985 und 1998 erreichte die ZHR einen Wert von über 500 Meteoren pro Stunde. 2005 wurde mittels Radar eine ZHR von stündlich 150 Meteoren pro Stunde registriert, wogegen visuell immerhin 40 Sternschnuppen pro Stunde gesichtet wurden.[4]
Am 8. Oktober 2011 zwischen 18 und 23h MESZ wurde erneut eine stark erhöhte Fallrate beobachtet.[5][6] Die ZHR erreichte einen Wert von annähernd 300 Meteoren pro Stunde.[7] Aufgrund des fast vollen Mondes, der den Himmel aufhellte, konnten jedoch visuell nur deutlich weniger Meteore gesichtet werden. Ein Jahr später kam es am 8. Oktober erneut zu einer erhöhten Meteorrate. In den Abendstunden wurde eine ZHR von etwa 320 Meteore pro Stunde beobachtet.[8]