Eduard Hagenbach-Bischoff (* 20. Februar 1833 in Basel; † 23. Dezember 1910 ebenda) war ein Schweizer Physiker, der für das nach ihm benannte Wahlverfahren (Hagenbach-Bischoff-Verfahren) bekannt ist.
Der Sohn des Theologen Karl Rudolf Hagenbach studierte an der Universität Basel (bei Rudolf Merian), in Berlin (bei Heinrich Wilhelm Dove und Heinrich Gustav Magnus), Genf, Paris (bei Jules Célestin Jamin) und wurde 1855 in Basel promoviert. Danach unterrichtete er an der Basler Gewerbeschule und war nach seiner Habilitation ein Jahr lang Professor für Mathematik an der Universität Basel.[1] Von 1863 bis 1906 war er ordentlicher Professor für Physik in Basel (Nachfolger von Gustav Heinrich Wiedemann). 1870 amtierte er als Rektor der Universität. Im Jahr 1874 wurde er Direktor der physikalischen Anstalt am neugegründeten Bernoullianum, und von 1874 bis 1879 war er Präsident der Schweizer Akademie der Naturwissenschaften.[2]
Er verfasste etwa 60 Arbeiten, namentlich über Viskosität (1860), den Kohlensäuregehalt der Atmosphäre (1868)[3], Fluoreszenz (1869), Fortpflanzung der Elektrizität im Telegraphendraht (1886), Gletscherkunde (Bericht über die 25-jährige Vermessung des Rhonegletschers, 1899) und zur Geschichte der Naturwissenschaften. Hagenbach-Bischoff setzte sich besonders für die Popularisierung der Wissenschaft ein und hielt am Bernoullianum über 100 Vorträge für ein interessiertes Publikum ohne vertieftes Fachwissen, im Jahr 1896 beispielsweise über die gerade entdeckten Röntgenstrahlen.[4] Zu seinen Schülern gehörte Rudolf Brefin.
Sein Lehrstuhl wurde 1906 von seinem Sohn August Hagenbach (1871–1949) übernommen, dessen Arbeitsgebiet die Spektroskopie war.[5]
Personendaten | |
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NAME | Hagenbach-Bischoff, Eduard |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Physiker |
GEBURTSDATUM | 20. Februar 1833 |
GEBURTSORT | Basel |
STERBEDATUM | 23. Dezember 1910 |
STERBEORT | Basel |