Reinhart Behr

Reinhart Behr

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Reinhart Behr – 1978

Reinhart Behr (* 4. Oktober 1928 in Hamburg; † 15. Dezember 2003 in Ulbølle, Dänemark) war ein deutscher Lehrer, Mathematiker, Physiker, Politiker und Autor.

Leben

Reinhart Behr lebte von 1930 bis 1988 in Berlin. Er absolvierte sein Abitur am Schadow-Gymnasium in Zehlendorf und studierte zunächst an der Humboldt-Universität sowie später an der Freien Universität Berlin die Fächer Mathematik und Physik. 1953 legte er das erste Staatsexamen ab und unterrichtete zunächst ein Jahr an der Goethe-Oberschule in Lichterfelde und danach an der Beethoven-Oberschule in Lankwitz, wo er bis zu seiner Pensionierung 1988 als Fachbereichsleiter für Mathematik wirkte. Danach zog er mit seiner Ehefrau in die Egebjerg Kommune auf der Insel Fünen in Dänemark.[1][2]

Wirken

1953 trat Reinhart Behr in die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft ein. Er setzte sich mit demokratischen Mitteln gegen aus seiner Sicht ungerechtfertigte Berufsverbote ein, engagierte sich für die Friedensbewegung und gegen den Faschismus. Kurz vor seinem Tod wurde er für seine 50-jährige Mitgliedschaft in der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft geehrt.[3]

In den 1970er Jahren wirkte Reinhart Behr bei der Entwicklung von Curricula und Unterrichtsmaterialien für die damals in Berlin in Entstehung begriffenen berufsfeldbezogenen Oberstufenzentren.

Schon während seiner unterrichtenden Tätigkeit als Lehrer hat Reinhart Behr sich politisch betätigt. Er gehörte als Mitglied der Alternativen Liste während der zweiten Hälfte der 9. Wahlperiode vom Juni 1983 für zwei Jahre dem Abgeordnetenhaus von Berlin an.

Behr hat im Ruhestand mehrere populärwissenschaftliche Bücher und Aufsätze über Mathematik und Astronomie geschrieben. Er war Mitglied der Ernst-Bloch-Gesellschaft.

Schriften (Auswahl)

  • Oh, dieses Dänisch! – Eine heitere und unterhaltsame Betrachtung zur Sprache unserer Nachbarn. Welver, Stein, 5. Auflage (2007), ISBN 978-3-86686-901-1.
  • Oh, dieses Chinesisch! – So schreibt ein Fünftel der Menschheit. Redaktion: Rotraut Bieg-Brenzel, Conrad Stein, 1. Auflage (2005), ISBN 978-3-89392-409-7.
  • Am Anfang steht ein Blick zum Mond – Die Entdeckung unserer Stellung im Weltraum. Books on Demand GmbH (2000), ISBN 3-8311-0251-1.
  • Fraktale, Formen aus Mathematik und Natur. Stuttgart, Klett-Schulbuchverlag, 1. Auflage (1993), ISBN 3-12-722420-6.
  • Ein Weg zur fraktalen Geometrie. Stuttgart, Klett-Schulbuchverlag, 1. Auflage (1989), ISBN 3-12-722410-9.
  • Dokumentation der Äußerung und ihrer Behandlung im Abgeordnetenhaus "Wer Kinder als Demonstrationsobjekte der Politik benutzt, macht sich des Vorwurfs des Faschismus schuldig", Schulsenatorin Hanna-Renate Laurien. Herausgeber, Berlin, Alternative Liste (1983)

Literatur

  • Werner Breunig, Andreas Herbst (Hrsg.): Biografisches Handbuch der Berliner Abgeordneten 1963–1995 und Stadtverordneten 1990/1991 (= Schriftenreihe des Landesarchivs Berlin. Band 19). Landesarchiv Berlin, Berlin 2016, ISBN 978-3-9803303-5-0, S. 83.

Weblinks

Commons: Reinhart Behr – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kurze Biographie
  2. Nachworte zu Reinhart Behr
  3. Christine Herholz, Michael Retzlaff: Nachruf Reinhart Behr. In: blz Nr. 2. GEW Berlin, 2004, archiviert vom Original am 26. Oktober 2004;.