Dieter Bimberg (* 10. Juli 1942 in Schrozberg) ist ein deutscher Physiker und war Hochschullehrer an der Technischen Universität Berlin.[1] Sein Hauptarbeitsgebiet ist die Nanophysik und Nanophotonik.
Nach dem Studium der Mathematik, Philosophie und Physik an der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen, wurde dieses in Physik an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main weiter geführt. Er promovierte dort in Physik 1971 und arbeitete als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Dozent Neuer Art.
Dann nahm er ein Angebot der Max-Planck-Gesellschaft an, am Max-Planck-Institut für Festkörperforschung, unter dem Gründungsdirektor Hans-Joachim Queisser vor Ort den Aufbau des deutsch-französischen Hochfeld-Magnetlabors am Service National des Champs Intenses (SNCI) des CNRS in Grenoble zu leiten. Er initiierte den Bau von Helix- und Hybridmagneten und baute eine Gruppe zur Spektroskopie und Modellierung von Halbleitern in hohen Magnetfeldern auf, in der der spätere Nobelpreisträger Horst Störmer seine Dissertation über Quantenflüssigkeiten verfasste.
1979 bekam er einen Ruf an das Institut für Halbleitertechnik der Fakultät für Elektrotechnik der RWTH Aachen, wo er die erste Tieftemperatur-Kathodolumineszenz als rasternde und hoch-orts-und-zeitaufgelöste Nanomesstehnik entwickelte, u. a. die Dissertation von Holger Jürgensen, dem späteren Gründer von Aixtron betreute und sich der Hochfrequenzphotonik zuwandte.
1981 nahm er den Ruf auf einen Lehrstuhl für Angewandte Physik an der Technischen Universität Berlin an.
Er baute zuerst Labors zur Herstellung von Halbleiter-Nanostrukturen mittels MOCVD und deren Charakterisierung elektrischer und optischer Eigenschaften auf. Darüber hinaus widmete er sich der bahnbrechenden theoretischen Modellierung sowohl des Wachstums, wie der elektronischen und optischen Eigenschaften von Nanostrukturen. Die ersten Quantenpunktlaser bei Zimmertemperatur wurden dort erstmals hergestellt und ihre überlegenen Eigenschaften verglichen mit klassischen Halbleiterlasern demonstriert.
Schwerpunkte der Arbeiten seit der Jahrtausendwende nutzten das von ihm gegründete Zentrum für NanoPhotonik zur Verifizierung der von ihm erfundenen Konzepte von Nanoflashspeichern und energie-effizienten und gleichzeitig höchst bitratigen nanophotonischen Bauelementen wie Einzel-q-bit-Emittern, moden-gekopelten Lasern, Quantenpunkt-Verstärkern (QD-Verstärker), VCSELn und hoch-brillanten Hochleistungskantenemittern. Das umweltfreundliche (energiesparende) Internet („grüne Internet“) steht im Augenblick im Zentrum seines Wirkens.
An der Technischen Universität Berlin war er 21 Jahre lang von 1990 bis 2011 der geschäftsführende Direktor des Instituts für Festkörperphysik. Dort war er ab 2004 der Geschäftsführende Direktor des Zentrums für Nanophotonik.
Seit April 2018 leitet er das Deutsch-Chinesische Bimberg-Zentrum für Grüne Photonik am Changchuner Institut für Optik, Feinmechanik und Physik in Nordostchina.[2][3]
Gastprofessuren führten ihn an das RSRE, Gt. Malvern (England), zu den Hewlett Packard Labs, Palo Alto (USA), an die University of California, Santa Barbara (USA), zweimal an das Technion Haifa (Israel) und an die King Abdulaziz University in Jeddah (Saudi-Arabien).
Er war Mitinitiator einer ganzen Reihe von Ausgründungen, die einen Teil seiner etwa 25 Patentfamilien der Kommerzialisierung zuführten und ist Inhaber einer Beratungsfirma.
Insgesamt mehr als 1200 Veröffentlichungen mit über 49000 Zitationen, Hirsch-Faktor @5/2017: 102 (Google Scholar).
Personendaten | |
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NAME | Bimberg, Dieter |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Physiker und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 10. Juli 1942 |
GEBURTSORT | Schrozberg |