Philip James („Jim“) Edwin Peebles (* 25. April 1935 in St Boniface, Vorort von Winnipeg, Manitoba) ist ein führender kanadischer und US-amerikanischer Kosmologe. Er erhielt zu einer Hälfte den Nobelpreis für Physik im Jahr 2019 für seine grundlegenden Beiträge zur Kosmologie.
Peebles studierte an der University of Manitoba (Bachelor-Abschluss 1958) und promovierte 1962 bei Robert Dicke (unter dessen Einfluss er von der Teilchenphysik zur Kosmologie wechselte) an der Princeton University, wo er seine ganze Karriere über blieb und heute emeritierter Professor ist. Zurzeit ist er Albert Einstein Professor of Science Emeritus (als Nachfolger von Dicke).
Er leistete wertvolle Beiträge zum Urknall-Modell und sagte mit Dicke und anderen in den 1960er Jahren die 3K-Hintergrundstrahlung voraus, wie schon George Gamow und Kollegen in den 1940er Jahren, deren Vorhersage aber in Vergessenheit geraten war.
Peebles ist eine führende Autorität in Kosmologie und beschäftigte sich mit dem Thema schon ausführlich, als dies noch längst nicht „in Mode“ war. Er lieferte wichtige Beiträge zur Urknall-Nukleosynthese (Häufigkeit der leichten Elemente wie Helium, was 1966 die Urknall-Theorie bestätigte), der Strukturbildung im frühen Universum (Statistische Verteilung des Clustering von Galaxien und Galaxienhaufen, was ab den 1970er Jahren mit Computern genauer bestimmt werden konnte) und den Fragen dunkler Materie bzw. dunkler Energie. Er untersuchte die Existenz dunkler Materie schon Ende der 1970er Jahre mit Jerry Ostriker (Princeton) und wies große Mengen dunkler Materie in den Halos von Galaxien nach. In den 1980er Jahren war er allerdings skeptisch gegenüber der – seiner Meinung nach zu leicht übernommenen – Annahme Dunkler Materie in kosmologischen Modellen zur Galaxienentstehung und suchte nach Alternativen.[1] Heute sieht er die Cold-Dark-Matter-Modelle (CDM) aber gut bestätigt, auch wenn er noch einige offene Fragen, wie zum Phänomen von Blasen (Voids) in der Galaxienverteilung, sieht.[2] Er wies auch schon früh in den 1980er Jahren auf die Notwendigkeit einer kosmologischen Konstante hin, sieht diese aber als Fremdkörper im gegenwärtigen Theoriegebäude an.[3]
Sein Buch Principles of Physical Cosmology ist ein Standardwerk, das viel zur Etablierung der Kosmologie als wichtige Forschungsrichtung beitrug.
Der Kleinplanet (18242) Peebles ist nach ihm benannt.
Er ist seit 1958 mit Alison Peebles verheiratet und hat drei Kinder. Neben der kanadischen hat er die US-amerikanische Staatsbürgerschaft.[4]
Er ist Fellow der Royal Society of Canada und erhielt 2017 den Order of Manitoba. Er ist mehrfacher Ehrendoktor.
Personendaten | |
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NAME | Peebles, James |
ALTERNATIVNAMEN | Peebles, Jim; Peebles, Philip James Edwin (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | kanadisch-amerikanischer Kosmologe |
GEBURTSDATUM | 25. April 1935 |
GEBURTSORT | Winnipeg, Manitoba, Kanada |