Neutronium

Neutronium

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Neutronium ist eine hypothetische Form der Materie, die nur aus Neutronen besteht und deren Dichte mit der von Atomkernen vergleichbar wäre.

Der Begriff wurde 1926 vom Chemiker Andreas von Antropoff, noch vor der Entdeckung des Neutrons, geprägt, um ein hypothetisches chemisches Element mit der Ordnungszahl 0 zu benennen, welches er an die Spitze des Periodensystems stellte.[1][2] Der Begriff wurde in der Folge häufiger in Science-Fiction-Literatur verwendet. Nach der Entdeckung der Neutronensterne, die überwiegend aus entarteten Neutronen bestehen und tatsächlich die Dichte von Atomkernen haben, bezeichnete man ihren Materiezustand auch in der Wissenschaft gelegentlich mit Neutronium.

Gelegentlich gab es wissenschaftliche Berichte, dass es neben freien Neutronen auch unter annähernd Normalbedingungen zumindest als Zwischenstufe von Kernreaktionen kurzlebige gebundene Neutronen gebe:

Derartige Experimente konnten jedoch nie bestätigt werden, und Berechnungen zeigen, dass diese Neutronencluster – wie auch das aus 5 Neutronen bestehende Pentaneutron – keinen gebundenen Zustand haben und folglich nicht existieren.[4]

Einzelnachweise

  1. A. von Antropoff: Eine neue Form des periodischen Systems der Elementen. In: Z. Angew. Chem. 39. Jahrgang, Nr. 23, 1926, S. 722–725, doi:10.1002/ange.19260392303.
  2. Philip J. Stewart: A century on from Dmitrii Mendeleev: tables and spirals, noble gases and Nobel prizes. In: Foundations of Chemistry. 9. Jahrgang, Nr. 3, Oktober 2007, S. 235–245, doi:10.1007/s10698-007-9038-x.
  3. Tetra-Neutron Experiment: Understanding of Nuclear Forces Might Have To Be Significantly Changed, auf: SciTechDaily vom 11. Dezember 2021. Quelle: Technische Universität München (TUM) – englisch
       Das Tetra-Neutron – Experiment findet Anzeichen für ein lange gesuchtes Teilchen aus vier Neutronen, auf: EurekAlert vom 10. Dezember 2021. Quelle: TUM – deutsch
  4. J. J. Bevelacqua: Particle stability of the pentaneutron. In: Physics Letters B. 102. Jahrgang, Nr. 2–3, 1981, S. 79–80, doi:10.1016/0370-2693(81)91033-9.