Ricardo Amerigo Broglia (* 1939) ist ein argentinisch-italienischer theoretischer Kernphysiker.
Broglia studierte an der Universität Cuyo in Bariloche in Argentinien (wo damals das Physik Institut gerade neu gegründet worden war) mit dem Diplomabschluss 1962 und der Promotion 1964. 1962 bis 1965 forschte er an der Universität von Buenos Aires und 1965 bis 1968 war er am Niels-Bohr-Institut in Kopenhagen bei Aage Bohr und Ben Mottelson, in dem er auch danach 1970 bis 1986 Mitglied war und 1990 bis 2005 Honorarprofessor. 1968 bis 1970 war er Assistant Professor an der University of Minnesota und er war 1968 bis 1978 am Los Alamos National Laboratory. 1971/72 und regelmäßig 1974 bis 1979 war er Gastprofessor an der State University of New York at Stony Brook und 1971 bis 1979 Gastwissenschaftler am Brookhaven National Laboratory. 1980 bis 1985 war er Gastprofessor an der University of Tennessee und gleichzeitig am Oak Ridge National Laboratory. Seit 1985 ist er Professor für Physik an der Universität Mailand.[1] Er leitete dort die Gruppe für theoretische Kernphysik. Seit 2008 ist er außerdem Adjunct Professor am Niels Bohr Institut.[2]
Broglia befasst sich vor allem mit theoretischer Kernphysik, zum Beispiel mit der Wechselwirkung von Einteilchen- und kollektiven Anregungen in fast sphärischen Kernen, Pairing-Schwingungs-Anregungen in Kernen und Supraflüssigkeit in Kernen, Bosonenmodellen in Kernen, superdeformierte und hochangeregte Kerne und mit Schwerionen-Reaktionen. Später befasste er sich auch mit Festkörperphysik (Fullerene, metallische Cluster) und mit der Physik der Proteinfaltung.
1985 bis 1995 war er Mitherausgeber der Zeitschrift Nuovo Cimento.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Broglia, Ricardo A. |
ALTERNATIVNAMEN | Broglia, Ricardo Amerigo |
KURZBESCHREIBUNG | argentinisch-italienischer Physiker |
GEBURTSDATUM | 1939 |
GEBURTSORT | Argentinien |