Das Ekpyrotische Universum (von altgr. ekpyrosis „Weltenbrand“[1]) ist ein im Jahre 2002 von Paul Steinhardt und Neil Turok publiziertes kosmologisches Modell, welches eine theoretische Möglichkeit zur Entstehung unseres Universums beschreibt und als Alternative zur Inflationstheorie formuliert ist, zu der Steinhardt selbst früher wesentliche Beiträge leistete.
Das Modell macht ähnliche Aussagen wie die Inflationstheorie (insbesondere das Lambda-CDM-Modell)[2], verwendet dabei aber die Sprache der Stringtheorie und deren Verallgemeinerung auf Branen. Demnach kollidiert im Entstehungsprozess unser Universum in Form einer dreidimensionalen Brane mit einer Brane aus einem Paralleluniversum innerhalb eines fünfdimensionalen Raumes („bulk“), den sie beranden, wobei in den beiden Branen genügend Energie freigesetzt wird, um die Entstehung von Materie und Strahlung zu erklären (Big Bang). Von der Brane im Universum zu der im Paralleluniversum gibt es keinen direkten Kontakt außer über Gravitation. Das Ekpyrotische Modell entspricht einem zyklischen Universum, das sich immer dann, wenn Branenkollisionen stattfinden, ausdehnt, wieder zusammenzieht und nach erneuter Kollision wieder expandiert.
Eine mögliche experimentelle Entscheidung darüber, welches kosmologische Modell zutrifft, könnte die Beobachtung der vom Ekpyrotischen Modell vorhergesagten hochfrequenten Gravitationswellen sein und das Muster der Polarisation in der Hintergrundstrahlung.