Forschungs- und Messreaktor Braunschweig | ||
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Koordinaten | 52° 17′ 48″ N, 10° 27′ 50″ O | |
Land | Deutschland | |
Daten | ||
Betreiber | Physikalisch-Technische Bundesanstalt | |
Baubeginn | 1. Oktober 1963 | |
Inbetriebnahme | 3. Oktober 1967 | |
Abschaltung | 19. Dezember 1995 | |
Stilllegung | 28. Juli 2005 | |
Reaktortyp | Schwimmbadreaktor | |
Thermische Leistung | 1 MW | |
Neutronenflussdichte | 1 × 1013 n/(cm2 s) | |
Stand | 2. Februar 2009 |
Der Forschungs- und Messreaktor Braunschweig (FMRB) war ein Forschungsreaktor, der von 1967 bis 1995 an der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig betrieben wurde. Der Reaktor wurde vor allem als Neutronenquelle zur Grundlagenforschung in der Neutronen- und Festkörperphysik eingesetzt. Weiterhin wurden am Reaktor Messinstrumente geprüft und kalibriert sowie neue Messverfahren für die Dosimetrie entwickelt.
Baubeginn für den Reaktor war der 1. Oktober 1963. Der Materialtestreaktor vom Typ Schwimmbadreaktor wurde dann nach vierjähriger Bauzeit am 3. Oktober 1967 in Betrieb genommen. Er verwendete hochangereichertes Uran als Kernbrennstoff und hatte eine Nennleistung von 1 MW. Der Reaktor befand sich bis zum 19. Dezember 1995 im Normalbetrieb. Danach wurde er aus wirtschaftlichen Gründen in den Stillstandsbetrieb versetzt. Die finale Genehmigung zur Stilllegung wurde schließlich am 2. März 2001 erteilt.[1]
Der Reaktor wurde daraufhin durch die Firma Babcock Noell, einem Tochterunternehmen von Bilfinger Berger, abgebaut.[2] Dabei wurden alle Brennelemente aus der Anlage entfernt und in den USA endgelagert. Aus dem Abbau des Reaktors und der Nebenanlagen verblieben 160,9 Tonnen Stilllegungsabfälle. Diese wurden in Spezialfässer verpackt und vor Ort in einem eigens als Zwischenlager eingerichteten Restraum eingestellt.[1] Am 28. Juli 2005 wurde der Abbau abgeschlossen und das Reaktorgebäude konnte aus der atomrechtlichen Aufsicht entlassen werden.[3] Die Stilllegung und der Rückbau des Reaktors kosteten die Physikalisch-Technische Bundesanstalt insgesamt 16,3 Millionen Euro.[4] Diese hohe Summe ist dem politischen Ziel zu verdanken, die Anlage einer vollständigen nach-nuklearen Nutzung zuzuführen, ein vollständiger Abriss wäre günstiger gewesen.
Nach zusätzlichen Umbau- und Erweiterungsarbeiten ist Ende 2012 die Hauptwerkstatt eingezogen. Das angrenzende Meitner-Gebäude in dem früher zusätzliche Labore untergebracht waren beherbergt schon seit einigen Jahren die Büros der zugehörigen PTB-Fachabteilung "5.5 Wissenschaftlicher Gerätebau".