Variationsmethode

Variationsmethode

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Die Variationsmethode ist in der Quantenmechanik ein Näherungsverfahren, um eine obere Schranke für Eigenwerte einer quantenmechanischen Observablen mit diskretem Spektrum zu finden. Eine Verallgemeinerung der Methode führt auf das Min-Max-Prinzip.

Verfahren

Grundzustand

Das Verfahren basiert darauf, dass der Eigenwert des Grundzustands eine untere Schranke für den Erwartungswert der Messung der Observablen ist: Ist gi die Entartung eines Eigenwertes i, so lässt sich ein beliebiger Zustand als

|ψ=ij=1gici,j|ψi,j

schreiben, wobei die |ψi,j ein vollständiges Orthonormalsystem bilden. Für den Erwartungswert des Zustands bei Messung einer Observablen H mit Eigenwerten Ei gilt dann

ψ|H|ψ=ij=1giEi|ci,j|2E0ij=1gi|ci,j|2=E0ψ|ψ.

Es lässt sich demnach eine obere Schranke für E0 finden, wenn man für eine Schar von Zuständen |ψα den Erwartungswert berechnet und das Infimum sucht:

E0infαψα|H|ψαψα|ψα.

Angeregte Zustände

Ist |ψ0 die Eigenfunktion zu einem (nicht entarteten) Grundzustand mit Eigenwert E0, so lässt sich für einen beliebigen Zustand |ψ schreiben

H|ψ=c0E0|ψ0+ε|φ,

wo |φ|ψ0. Zerlegt man |φ wie oben in Eigenzustände, erhält man unter der Nebenbedingung φ|ψ0=0

E1infαφα|H|φαφα|φα,

da in der Summe der Wert i=0 fehlt.

Die Suche nach weiteren Eigenzuständen erfolgt analog, wobei dann unter Orthogonalität zu mehreren Teilräumen, die die niedrigeren Eigenwerte aufspannen, zu minimieren ist.

Literatur

  • Alberto Galindo, Pedro Pascual: Quantum Mechanics II. Kapitel 10.9; Springer, 1991
  • Torsten Fließbach: Quantenmechanik, Lehrbuch zur Theoretischen Physik III. Kapitel 44; Spektrum, 2008