Die elektro-hydraulische Analogie, auch als hydraulische Analogie bezeichnet, stellt Bezüge in den Gesetzmäßigkeiten zwischen hydraulischen und elektrischen Systemen her. Damit können mit den Methoden der elektrischen Schaltungstechnik hydraulische Systeme beschrieben und entwickelt werden und die bei elektrischen Systemen üblichen Schaltpläne in hydraulische Gegenstücke umgesetzt werden, ebenso wie die umgekehrte Beschreibungsrichtung aus hydraulischen Schaltskizzen in elektrische Schaltungen möglich ist. Die elektro-hydraulische Analogie geht auf Arbeiten von dem britischen Physiker Oliver Heaviside unter dem Namen {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) zurück, welcher diese Beziehungen nutzte, um die Ende des 19. Jahrhunderts neuartige elektrische Schaltungstechnik mit Hilfe von Rohrleitungen und darin befindlichen Flüssigkeiten anschaulich darzustellen.[1]
In der hydraulischen Analogie werden elektrische Leitungen als Rohrleitungen eines geschlossenen Systems beschrieben, welche von einem flüssigen Medium wie Wasser durchflossen werden (daher auch die Bezeichnung Wassermodell, vor allem im einführenden Unterricht). Die elektrische Stromstärke $ I $ in der elektrischen Leitung entspricht dabei dem Volumenstrom $ Q $ des Fluids in der Rohrleitung.
Die Potentialdifferenz oder elektrische Spannung $ U $ zwischen zwei Punkten, wie Punkt A und B in nebenstehender Skizze, entsprechen der Druckdifferenz $ \Delta p $ zwischen zwei Punkten. Ein elektrischer Widerstand $ R $ lässt sich als eine Veränderung im Rohrdurchmesser modellieren, in der die Flüssigkeit nur mit geringerem Durchsatz durchströmen kann. Elektrische Spannungsquellen lassen sich durch geeignete Pumpen in der Hydraulik modellieren, elektrische Schalter durch hydraulische Absperrschieber, elektrische Verbraucher wie ein Elektromotor durch eine Turbine in der Rohrleitung.
Spezielle elektrische Bauelemente wie der Kondensator entsprechen einer elastischen Absperrung in der Rohrleitung, die sich bis zu einer gewissen Druckdifferenz durchbiegen kann und keinen kontinuierlichen Massenfluss durch die Rohrleitung zulässt. Die elektrische Induktivität wird durch die hydraulische Induktivität beschrieben. Die Funktion elektronischer Bauelemente wie einer Diode, sie lässt den elektrischen Strom nur in einer Richtung passieren, entspricht in der Hydraulik der Rückschlagarmatur.
Nicht nur einzelne Bauelemente lassen sich umsetzen, auch gesetzmäßige Zusammenhänge lassen sich als Analogie herstellen. So entspricht das in der Elektrotechnik übliche ohmsche Gesetz, es wird dabei ein Bezug zwischen der elektrischen Spannung, Stromstärke und dem Proportionalitätsfaktor in Form des elektrischen Widerstandes hergestellt, dem Gesetz von Hagen-Poiseuille.