Gerhard Becherer (* 15. Juni 1915 in Ahlsdorf; † 14. Juli 2003 in Rostock) war ein deutscher Experimentalphysiker. Er unterrichtete an der Universität Rostock.
1935 bestand Becherer das Abitur und begann an der Universität Halle Physik zu studieren. Das Studium wurde unterbrochen, damit er als Soldat am Zweiten Weltkrieg teilnehmen konnte. Dabei wurde er 1942 schwer verwundet.
Nach dem Krieg ging Becherer als Assistent an das Institut für Physik an der Universität Halle. Die Universität promovierte ihn später und habilitierte ihn, woraufhin er dort dozierte.
1958 wurde Becherer Professor mit Lehrstuhl für Experimentalphysik am Institut für Physik an der Universität Rostock. Sein Vorgänger war Paul Kunze. Ferner wurde er als Direktor des Instituts eingesetzt. An der Universität konzentrierte er sich bei der Experimentalphysik besonders auf Festkörperphysik, während sich sein Vorgänger auf Kernphysik spezialisierte. In den 1970er Jahren fand er eine Röntgenstrukturanalyse.
Becherer wurde 1960 als Dekan der Fakultät für Naturwissenschaft/Mathematik eingesetzt, an der er wirkte. Von 1962 bis 1964 fungierte er als Prodekan, 1968 gab er die Direktion ab. 1975 gründete er den Arbeitskreis Nichtkristalline und Partiellkristalline Strukturen und wurde als deren Leiter eingesetzt, ferner leitete er seither die Vereinigung für Kristallographie. Beides übte er bis 1980 aus.
Die Rostocker Professur hielt Becherer bis 1980 inne, dann wurde er emeritiert. Der Wissenschaft kehrte er aber nicht den Rücken, sondern hielt noch Kontakte zu seinem Arbeitskreis. 2003 starb er in Rostock nach einer längeren Krankheit im Alter von 88 Jahren. Während seiner Zeit als Professor hatte er etwa 400 Studenten, wobei bei ihm 70 promovierten und 26 habilitierten.
Personendaten | |
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NAME | Becherer, Gerhard |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Experimentalphysiker |
GEBURTSDATUM | 15. Juni 1915 |
GEBURTSORT | Ahlsdorf |
STERBEDATUM | 14. Juli 2003 |
STERBEORT | Rostock |