Gerhard Schwarz (* 3. Februar 1930 in Bremen; † 16. Januar 2015[1]) war ein deutscher Physiker und Mitbegründer des Biozentrums der Universität Basel[2].
Gerhard Schwarz studierte von 1950 bis 1955 an der Georg-August-Universität in Göttingen, wo er am 1958 in der Gruppe des späteren Nobelpreisträgers Manfred Eigen promovierte. Unterbrochen von einem Aufenthalt als Postdoktorand von 1960 bis 1962 an der University of Pennsylvania setzte er seine Arbeit in Eigens Arbeitsgruppe am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie bis 1969 fort. Nach seiner Habilitation 1968 an der Technischen Universität Braunschweig wurde er 1969 auf den Lehrstuhl für Biophysikalische Chemie am Biozentrum der Universität Basel berufen. Schwarz wurde im Jahr 2000 emeritiert[3].
Während seiner langjährigen Forschungstätigkeit untersuchte Schwarz die molekulare Wirkungsweise membranaktiver Stoffe. Dabei interessierten ihn insbesondere die auf physikalisch-chemischen Prinzipien beruhenden Wechselwirkungen von Peptiden und Proteinen mit Lipidmembranen. Ein wichtiger Schwerpunkt in Gerhard Schwarz Forschung war dabei die Entwicklung kinetischer Messverfahren zur Untersuchung schneller chemischer Prozesse[4]. Weiterhin entwickelte Schwarz eine Methode, den sogenannten „mass conservation plot“ Ansatz, mit denen sich Bindungsisothermen modellfrei analysieren und thermodynamische Vorgänge aufklären lassen[5]. Seine Arbeiten lieferten bedeutende Erkenntnisse über molekulare Mechanismen verschiedener Membranfunktionen wie beispielsweise Verteilungsgleichgewichte, Porenbildung, Antibiotika-Permeation oder Bindungsstudien.
Personendaten | |
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NAME | Schwarz, Gerhard |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Physiker |
GEBURTSDATUM | 3. Februar 1930 |
GEBURTSORT | Bremen |
STERBEDATUM | 16. Januar 2015 |