Jakow Borissowitsch Seldowitsch ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value), {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value); * 8. März 1914 in Minsk; † 2. Dezember 1987 in Moskau), Yakov Borisovich Zel'dovich in englischer Schreibweise, war ein sowjetischer Physiker. Er spielte eine wichtige Rolle im sowjetischen Atombombenprojekt und bei der Entwicklung von Nuklearwaffen. Seldowitsch leistete große Beiträge zur Adsorption, Katalyse, Kernphysik, Teilchenphysik, Astrophysik, Kosmologie, allgemeinen Relativitätstheorie und Schockwellenforschung.
Vier Monate nach seiner Geburt zog seine Familie nach Sankt Petersburg. Dort blieben sie bis zum August 1941 als sie, zusammen mit dem Institut an dem Seldowitsch arbeitete, nach Kasan evakuiert wurden. Sie blieben bis zum Sommer 1943 in Kasan. Dann zog Seldowitsch nach Moskau.
Im Mai 1931 war Seldowitsch Laborassistent am Institut für Chemische Physik der Akademie der Wissenschaften der Sowjetunion geworden - einem Institut dem er bis an sein Lebensende verbunden blieb. 1936 schrieb er eine Arbeit über Adsorption und Katalyse auf heterogenen Flächen. Der wichtigste Punkt dieser Arbeit war die Untersuchung der Adsorptionsisothermen nach Freundlich. Seldowitsch entdeckte die theoretischen Grundlagen dieser empirischen Beobachtung. 1939 schrieb er seine Doktorarbeit über die Oxidation von Stickstoff. Er entdeckte dessen Mechanismus, in der physikalischen Chemie bekannt als „Thermischer NO Mechanismus“ oder „Zeldovich-Mechanismus“.
Zwischen 1937 und 1948 arbeitete er an der Theorie von Zündung, Verbrennung und Detonation. Von 1939 bis 1940 entwickelte er zusammen mit Juli Chariton die für die Sowjetunion fundamentalen Arbeiten zur Theorie der nuklearen Kettenreaktionen. In 1943 begann seine Mitarbeit am sowjetischen Atombombenprojekt, das von Igor Kurtschatow geleitet wurde[1]. Dabei arbeitete er auch mit Andrei Sacharow zusammen und war Chariton, dem wissenschaftlichen Leiter des Geheimlabors Arzamas (Sarow), unterstellt. Er arbeitete bis zum Oktober 1963 an der Entwicklung von Atomwaffen.
Im Jahr 1952 begann er auf dem Gebiet der Elementarteilchen und ihrer Wechselwirkungen zu arbeiten. Er sagte den Betazerfall von Pi-Mesonen voraus. Zusammen mit S. S. Gerschtein entwickelte er (unabhängig von Richard Feynman, Murray Gell-Mann, George Sudarshan, Robert Marshak im Westen) die V-A Theorie der schwachen Wechselwirkung, und 1960 sagte er die myon-katalysierte Deuteriumfusion voraus.
1977 erhielt Seldowitsch zusammen mit F. Schapiro die Kurtschatow-Medaille, die höchste Auszeichnung für Kernphysiker in der Sowjetunion. Im Jahr 1958 wurde er in die Akademie der Wissenschaften der UdSSR aufgenommen. Im Jahr 1972 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt,[2] 1975 in die American Academy of Arts and Sciences. 1984 wurde er mit der Goldmedaille der Royal Astronomical Society ausgezeichnet. 1985 erhielt er die Dirac-Medaille (ICTP).
1965 begann Seldowitsch in der Astrophysik und Kosmologie zu forschen: unter anderem über die Theorie der Evolution eines heißen Universums, den Eigenschaften der kosmischen Hintergrundstrahlung, der großräumigen Struktur des Universums und der Theorie der schwarzen Löchern. Außerdem fand er eine Methode um schwarze Löcher zu entdecken, obwohl sie Licht schlucken statt zu leuchten. Er sagte, zusammen mit Raschid Sunjajew, den Sunjajew-Seldowitsch-Effekt voraus.
Igor Kurtschatow nannte ihn einst ein „Genie“ und Andrei Sacharow nannte ihn „einen Mann von universellen wissenschaftlichen Interessen“. Stephen Hawking sagte einst zu Seldowitsch: „Now I know you are a real person and not a group of scientists like Bourbaki“.[3]
Sein Sohn Boris Jakowlewitsch Seldowitsch ist ebenfalls ein bekannter theoretischer Physiker, spezialisiert auf Optik.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Seldowitsch, Jakow Borissowitsch |
ALTERNATIVNAMEN | Зельдович, Яков Борисович (russisch) |
KURZBESCHREIBUNG | sowjetischer Physiker |
GEBURTSDATUM | 8. März 1914 |
GEBURTSORT | Minsk |
STERBEDATUM | 2. Dezember 1987 |
STERBEORT | Moskau |