James Dewar

James Dewar

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James Dewar.

Sir James Dewar (* 20. September 1842 in Kincardine, Schottland; † 27. März 1923 in London, England) war ein schottischer Physikochemiker.

Dewar studierte an der Universität Edinburgh und war dort Assistent Lyon Playfairs, ging später nach Gent, wo er sich bei August Kekulé weiter ausbildete. Dewar untersuchte unter anderem Oxidationsprodukte des Nikotins, die Umwandlung von Chinolin in Anilin, die physikalischen Konstanten des Wasserstoffs sowie die physiologische Wirkung des Lichts.

Dewar hat 1867 eine Struktur für Benzol vorgeschlagen, die sich nicht erhärtete.[1] Die von ihm beschriebene Substanz wird noch heute als Dewar-Benzol bezeichnet, sie wurde 1962 erstmals hergestellt.[2]

Seit den 1870er Jahren beschäftigte er sich mit der Tieftemperaturphysik und schrieb mehrere Abhandlungen über flüssige Luft. Schon 1874 benutzte er ein doppelwandiges, evakuiertes Metallgefäß in seinen Experimenten.[3][4] Dewar erfand 1893 ein doppelwandiges, aus verspiegeltem Glas bestehendes evakuiertes Transport- und Lagergefäß für flüssige Gase, das nach ihm Dewar-Gefäß genannt wird, und nach dessen Prinzip noch heute Isolierkannen und Behältnisse zum Aufbewahren von Trockeneis und flüssigen Gasen aufgebaut sind. Einen Vorläufer eines solchen Gefäßes, jedoch ohne Verspiegelung der Glasinnenseiten, beschrieb Adolf Ferdinand Weinhold bereits im Jahre 1881 in seinem Buch Physikalische Demonstrationen für die Darstellung festen Quecksilbers durch Abkühlen.[5]

Mit Frederick Augustus Abel erfand er das rauchlose Pulver, das militärische Anwendung gefunden hat, und den Sprengstoff Kordit. Mit Henri Moissan gelang Dewar 1897 die Verflüssigung von Fluor und 1898 die des Wasserstoffs. 1899 ließ er Wasserstoff erstarren und erzeugte dabei mit 14 Kelvin die bis dahin niedrigste Temperatur, bei der mit Ausnahme von Helium alle Stoffe im festen Aggregatzustand vorliegen.

Dewar war mehrmals für den Nobelpreis vorgeschlagen.[6] Ihm zu Ehren ist der Mount Dewar in der Antarktis benannt.

Einzelnachweise

  1. J. Dewar: On the Oxidation af Phenyl Alcohol, and a Mechanical Arrangement adapted to illustrate Structure in the Non-saturated Hydrocarbons. In: Proc. Royal Soc. Edinburgh. 6,62. Jahrgang, 1867, S. 96.
  2. E. E. Van Tamelen, S. P. Pappas: Chemistry of Dewar Benzene. 1,2,5-Tri-t-Butylbicyclo[2.2.0]Hexa-2,5-Diene. In: Journal of the American Chemical Society. 84. Jahrgang, Nr. 19, 1962, S. 3789–3791, doi:10.1021/ja00878a054.
  3. Thomas O'Connor Sloane: Liquid Air and Liquefaction of Gases.. Norman W. Henley & Co., New York 1900, S. Chapter XI, especially page 232.
  4. Für Demonstrationszwecke aufgeschnittenes, von Dewars benutztes, Vakuumgefäß, Science Museum, London
  5. Adolf Ferdinand Weinhold: Physikalische Demonstrationen (Anleitung zum Experimentieren im Unterricht an Gymnasien, Realschulen und Gewerbschulen). Quandt & Händel, Leipzig 1881, S. 479 Abb. 362.
  6. Frank James: Dewar, James. In: Chemistry Explained. Advameg Inc. Abgerufen am 22. Mai 2008.