Jochen Feldmann

Jochen Feldmann

Version vom 29. Juni 2016, 10:50 Uhr von imported>ReMü77 (→‎Leben)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Jochen Feldmann (* 3. August 1961 in Olpe) ist ein deutscher Physiker.

Leben

Jochen Feldmann begann nach dem Abitur in Olpe mit dem Studium der Physik an der Philipps-Universität Marburg. Er promovierte 1990 über das Thema Kurzzeitdynamik optischer Nichtlinearitäten und elektronischer Anregungen in Typ-II Halbleiter-Heterostrukturen.

Danach ging er als Postdoktorand an die AT&T Bell Laboratories in Holmdel (New Jersey), wo er zusammen mit Kollegen erstmals sogenannte Bloch-Oszillationen experimentell nachweisen konnte. Anschließend habilitierte Feldmann zum Thema Kohärente Dynamik optisch erzeugter Wellenpakete in Halbleiter-Heterostrukturen. Für diese Arbeiten erhielt Feldmann u.a. den Walter-Schottky-Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG).

Einen anschließenden Ruf an die Universität Rostock lehnte er ab und nahm 1995 eine C4-Professur an der Ludwig-Maximilians-Universität München mit der Leitung des Lehrstuhls für Photonik und Optoelektronik an. 2001 erhielt Feldmann den höchstdotierten deutschen Forschungspreis, den Gottfried-Wilhelm Leibniz Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).

Von 1999 bis 2000 war Feldmann als Visiting Fellow am Joint Institute for Laboratory Astrophysics (JILA) der University of Colorado in Boulder. 2001 lehnte er einen Ruf an die Universität Wien ab. Von 2005 bis 2007 war er Prorektor für Forschung an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München. Seit 2007 ist er Koordinator des Exzellenzclusters Nanosystems Initiative Munich (NIM).

Er ist verheiratet und hat zwei Töchter.

Leistungen

Feldmann beschäftigt sich mit der Optoelektronik mit weichen organischen Materialien, u.a. gelang es seiner Gruppe, einen biegsamen Plastiklaser herzustellen. Weitere Schwerpunkte sind die Kombination organischer und anorganischer Materialien, wobei kristalline oder metallene Nanopartikel mit organischen Hüllen umgeben werden, um z.B. Nanoschalter oder optische Sensoren für biochemische Reaktionen zu verwirklichen.

Als „Prorektor für Forschung“ der Ludwig-Maximilians-Universität München war er 2006 maßgeblich am Erfolg der LMU im Rahmen der Exzellenzinitiative beteiligt.

Auszeichnungen

  • Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes, 1983–1988.
  • Wissenschaftspreis der Industrie- und Handelskammer, 1989.
  • Dissertationspreis der Philipps-Universität Marburg, 1991.
  • Gerhard-Hess-Preis, Deutsche Forschungsgemeinschaft, 1994.
  • Walter-Schottky-Preis, Deutsche Physikalische Gesellschaft, 1995.
  • Philip Morris Forschungspreis, 1999.
  • Preis für exzellente Lehre des Freistaates Bayern, 1999.
  • Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis, Deutsche Forschungsgemeinschaft, 2001.
  • Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland, 2001
  • LMUexcellent Forschungsprofessur, 2007
  • Advanced Investigator Grant vom European Research Council (ERC), 2011
  • Mitglied der Leopoldina, 2012

Weblinks