Koordinaten: 57° 26′ 9″ N, 152° 20′ 16″ W
Der Kodiak Launch Complex (auch KLC) ist ein kommerzieller Raketenstartplatz in Alaska. Er befindet sich auf der Insel Kodiak im Bereich von Narrow Cape. Der Kodiak Launch Complex gehört der Alaska Aerospace Development Corporation und ist für den Start von Feststoffraketen ausgelegt. Bislang erfolgte eine geringe Anzahl suborbitaler Starts für militärische Tests der „Ballistic Missile Defense Organisation“ (BMDO) sowie ein orbitaler Start einer Athena-I-Rakete und zwei orbitale Starts der Minotaur IV. Von 2001 bis 2008 wurden STARS-Raketen zur Zieldarstellung für Raketenabwehrtests vom Kodiak Launch Center gestartet.
Der Kodiak Launch Complex beinhaltet zwei Startkomplexe (Launch Pads) mit den Bezeichnungen LP-1 und LP-2 sowie ein Kontrollzentrum.
Das in einer Halle untergebrachte Kontrollzentrum (Launch Control Center) enthält die technischen Einrichtungen, um den Start zu kontrollieren, sowie Einrichtungen zur Wetterbeobachtung und 60 Büroplätze.[1]
Der erste Startplatz dient zum Start von größeren Feststoffraketen auf Basis der Peacekeeper- und Castor-120-Raketenmotoren. Raketen auf Basis der Minuteman-Raketenmotoren können ebenfalls von hier starten. Dieser Startplatz besteht aus einer Montagehalle für die Vorbereitung der Raketen und Nutzlasten sowie aus dem Starttisch. Bei diesem befindet sich ein Turm (Launch Service Structure) mit schwenkbaren Wartungsbühnen. Im geschlossenen Zustand umschließen die Wartungsbühnen die Rakete vollständig und gewähren so einen Schutz vor Umwelteinflüssen. Zum Start werden sie in eine Position hinter den Startturm geschwenkt, so dass sie vom Feuerstrahl und den Druckwellen des Raketenstarts nicht beschädigt werden. Bisher erfolgten drei orbitale Starts mit Raketen der Typen Athena I, Minotaur IV HAPS und Minotaur IV+.[2]
Bei einem militärischen suborbitalen Start am 25. August 2014 erlitt der Startkomplex starke Beschädigungen, als die Rakete schon vier Sekunden nach dem Start vom Kurs abkam und gesprengt werden musste. Es gab keine Verletzten.[3]
Der zweite Startplatz dient zum Start kleinerer Raketen und besteht aus einem einfachen Starttisch sowie einer in der Nähe befindlichen beweglichen Montagehalle, die über den Starttisch gerollt werden kann. Somit können die Raketen wettergeschützt zusammengebaut und aufgerichtet werden. Eine Wartungsbühne am Starttisch existiert nicht.[4] Von hier starteten bisher suborbitale Raketen der Typen SR-19 M-57A, Castor-4B M-57A, Aries und STARS.
Start | Datum (UTC) | Rakete | Nutzlast | Startplatz | Erfolg | Anmerkungen |
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1 | 6. November 1999 | SR-19 M-57A | ait-1 | LP-2 | Erfolg | Suborbital |
2 | 14. September 1999 | Castor-4B M-57A | ait-2 | LP-2 | Erfolg | Suborbital |
3 | 19. März 2001 | Aries | QRLV-1 | LP-2 | Erfolg | Suborbital |
4 | 30. September 2001 | Athena I | Starshine 3, PICOSat, PCSat, SAPPHIRE | LP-1 | Erfolg | Orbital |
5 | 9. November 2001 | STARS | WCRRF | LP-2 | Fehlschlag | Suborbital |
6 | 24. April 2002 | Aries | QRLV-2 | LP-2 | Erfolg | Suborbital |
7 | 15. Dezember 2004 | STARS | IFT-13C-Target | LP-2 | Erfolg | Suborbital |
8 | 14. Februar 2005 | STARS | IFT-14-Target | LP-2 | Erfolg | Suborbital |
9 | 24. Februar 2006 | STARS | FT-04-01-Target | LP-2 | Erfolg | Suborbital |
10 | 1. September 2006 | STARS | FTG-02-Target | LP-2 | Erfolg | Suborbital |
11 | 25. Mai 2007 | STARS | FTG-03-Target | LP-2 | Fehlschlag | Suborbital |
12 | 28. September 2007 | STARS | FT-03a-Target | LP-2 | Erfolg | Suborbital |
13 | 18. Juli 2008 | STARS | FTX-03-Target | LP-2 | Erfolg | Suborbital |
14 | 5. Dezember 2008 | STARS | FTG-05-Target | LP-2 | Erfolg | Suborbital |
15 | 20. November 2010 | Minotaur IV HAPS | STPSat 2, FASTSAT, FASTRAC-A, FASTRAC-B, FalconSat 5, O/OREOS, RAX, NanoSail D2 | LP-1 | Erfolg | Orbital |
16 | 27. September 2011 | Minotaur IV | TacSat 4 | LP-1 | Erfolg | Orbital |
17 | 25. August 2014 | LP-1 | Fehlschlag, Rakete explodiert kurz nach Start | Suborbital |