Korsch-Teleskop

Korsch-Teleskop

Version vom 9. August 2017, 20:59 Uhr von imported>Leyo (anderssprachige Wikipedia kein akzeptabler Beleg)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Strahlengang eines Korsch-Teleskops

Als Korsch-Teleskop werden Spiegelteleskope bezeichnet, die vom Cassegrain-Teleskop abgeleitet sind und sich von diesen durch ein drittes, aktives optisches Element (Spiegel) unterscheiden. Als wesentliche Vorteile ergeben sich ein ebenes Bildfeld und weniger Streulicht in der Abbildungsebene. Es besteht aus einem ellipsoiden Primärspiegel, einem hyperbolischen Sekundärspiegel, einem ellipsoiden Tertärspiegel sowie, je nach Ausprägung, aus einem oder mehreren planen Hilfsspiegeln. Die großen Vorteile dieser optischen Konstruktion in der Abbildungsleistung werden durch einen hohen Aufwand in der Berechnung und Fertigung der asphärischen Spiegel und durch sehr geringe Justagetoleranzen erkauft. Des Weiteren ergibt sich aufgrund des erforderlichen perforierten Ablenkspiegels ein ringförmiges Bild.

Die Konstruktion basiert auf einem Entwurf des Amerikaners Dietrich G. Korsch und wurde 1978 patentiert.[1]

Das bekannteste Korsch-Teleskop ist das geplante James Webb Space Telescope. Auch die geplante Euclid-Mission der ESA und das 2-m-Teleskop des geplanten Satelliten SNAP[2] basieren auf einem Korsch-Design. Außerdem basieren auch einige existierende wie auch geplante Erdbeobachtungssatelliten (MTG, EnMAP, Persona) auf dreispiegeligen Konstruktionen auf Korsch-Basis in Offset-Anordnung der optischen Achse (Schiefspiegler). Die Firma Kodak bietet zudem das Teleskop als eine fertige Baugruppe[3] an, welches teilweise auch abgewandelt in einer Reihe von Erderkundungssatelliten[4] eingesetzt wird, wie dem Orbview, IKONOS und GeoEye.

Weblinks

  1. Robert Frosch, Dietrich Korsch: US4,101,195 Patentschrift, NASA, Priorität 29. Juli 1977
  2. M.Lampton et al.:SNAP Telescope (PDF; 733 kB), 2003
  3. Kodak Model 1000 Camera System
  4. Bernd Leitenberger: Zivile Detailaufklärer