Live-Tracking ist eine spezielle Form des GPS-Trackings, bei dem die Geopositionen, die in Längen- und Breitengraden angegeben werden, nicht wie bei einem Datenlogger gespeichert und später via PC über eine USB-Schnittstelle ausgelesen, sondern direkt in einer Applikation (GPS-Portal) verarbeitet und angezeigt werden. Der Vorteil des Live-Trackings liegt in der verzögerungsfreien Anzeige der Trackpunkte beziehungsweise einer Route.
Das GPS-Gerät muss dafür über ein GSM-Modul mit SIM-Karte verfügen, das „live“ die Daten an das Portal weiterleitet, in dem sie dann aktuell verfügbar sind. Neben speziellen GPS-Trackern kann Live-Tracking auch mit einem Smartphone und einer Tracking-App durchgeführt werden.
Manche Geräte verfügen zusätzlich über Mikrofone und Lautsprecher, sodass das Gerät oder der Nutzer anrufen oder angerufen werden kann und das GPS-Gerät als Mobiltelefon genutzt werden kann. Als Einschränkung ist zu nennen, dass im Voraus die betreffenden Rufnummern über die Konfiguration des Gerätes eingegeben werden müssen. In der Regel sind maximal bis zu drei Rufnummern im Voraus konfigurierbar.
Diese Form von GPS-Tracking kann etwa zur Routenoptimierung oder Umleitung von Fahrzeugen, zum Diebstahlschutz von Gegenständen und zur Absicherung oder zum Auffinden von Personen in Notsituationen genutzt werden. Spezielle Geräte sind inzwischen so klein, dass sie sogar zur Observation eingesetzt werden können. Zunehmend wird Live-Tracking auch bei Sportveranstaltungen wie z.B. Gleitschirm Streckenflugwettbewerben und von Freizeitsportlern (Mountainbiker, Paraglider,...) eingesetzt.[1]
In Ungarn wird seit dem 1. Juli 2013 eine streckenabhängige elektronische Maut erhoben (Maut in Ungarn). Mithilfe von GPS-Trackern wird hierbei die gefahrene Strecke ermittelt und vom Mautmanager (z. B. GPS-ART Kft) ausgewertet und den Betreiber Állami Autópálya Kezelő Zrt weitergeleitet, damit dieser die Gebühren einziehen kann.
Das Live-Tracking verursacht im Gegensatz zum herkömmlichen Tracking mit Datenloggern Kosten. Das Gerät kommuniziert entweder über UDP oder SMS mit dem Server, auf dem die Anwendung (Portal) läuft. Für die optimale Verwendung wird eine Prepaid-Karte oder ein Vertrag mit einem Datentarif benötigt. In der Regel reicht ein Datenvolumen von 300 MB/Monat für ein durchgängiges Live-Tracking aus. Kosten zwischen 13 und 16 Euro pro Monat sind für eine Dauernutzung realistisch.
Zu den Mobilfunkkosten addieren sich in der Regel noch Nutzungsentgelte für die Verwendung von GPS-Ortungsplattformen, die die Daten von Ortungsgeräten analysieren, verarbeiten, verwalten und dokumentieren. Diese Nutzungsentgelte schwanken stark je nach gewähltem Anbieter. Eine Alternative sind kostenfreie GPS-Ortungsportale wie etwa my-GPS.org[2] aus Deutschland oder GPS-Trace Orange[3] des russischen Unternehmens Gurtam. Beide Dienste werden auf Ortungsportalservern der jeweiligen Unternehmen betrieben. Bestehen datenschutz- oder sicherheitsrelevante Bedenken, so besteht auch die Möglichkeit, Open-Source-Plattformen wie Traccar[4] oder openGTS[5] zu installieren. Jedoch besteht hier ein zusätzlicher Arbeits- und Zeitaufwand in Hinblick auf Wartung und Administration solcher Systeme. Da sich ein solcher Server in der Regel im Dauerbetrieb (24/7) befindet, spielen hier auch Energiekosten eine erhebliche Rolle.
Daneben besteht natürlich die Möglichkeit, die aktuelle Position nur im Bedarfsfall mittels SMS-Aufforderung abzufragen. Die Antwort kommt dann als SMS mit den Koordinaten. Dafür fallen nur die Kosten für die einzelnen SMS an.
Die SMS-Dienste sollten aus Kostengründen am GPS-Gerät deaktiviert werden, um erhöhte SMS-Kosten zu vermeiden, da Warnungen in der Regel im Portal dargestellt werden. Die Nutzung im Ausland sollte wegen nicht vorhersehbarer hoher Roaming-Kosten vermieden werden (40 bis 50 € pro Tag können erreicht werden!). Ausnahme: Verwendung der WorldWideSIM mit Roaming-Flatrate. Alternativ stehen mittlerweile auch kostengünstige EU ALLNET-SIM Karten für den speziellen Einsatz in GPS Trackern zur Verfügung. Dem Provider sollte man mitteilen, dass die SIM-Karte nur im Inland genutzt werden soll.
Beim Live-Tracking mit GPS-Trackern wird eine bessere Verfügbarkeit erreicht als mit Smartphones und einer speziellen Tracking-App.[6]
Für die Nutzung im Ausland empfiehlt sich – wie auch beim Telefonieren via Handy – der Kauf einer Prepaid-Karte. In der Schweiz und in Österreich gibt es Anbieter, die ein bestimmtes Datenvolumen pro Tag als Prepaid-Karte anbieten. In Frankreich gibt es zurzeit noch keine solche Alternative.