Ludwig Schupmann

Ludwig Schupmann

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Ludwig Schupmann (* 23. Januar 1851 in Geseke; † 2. Oktober 1920 ebenda) war ein deutscher Architekt und Hochschullehrer, der außerhalb seiner beruflichen Tätigkeit als Konstrukteur von Teleskopen hervortrat. Bekannt wurde er durch das von ihm konstruierte Schupmann-Medial-Fernrohr.

Leben

Die bekannten Schupmann-Kandelaber sind in Berlin zahlreich zu finden, etwa am Platz des 18. März

Schupmann studierte Architektur an der Technischen Hochschule Aachen. Nach seinem Abschluss beschäftigte er sich vor allem mit der Gestaltung von öffentlichen Gebäuden, wobei ihm zahlreiche Auszeichnungen zuteilwurden und er 1881 zum Regierungs–Baumeister ernannt wurde.[1] Aufgrund seiner Talente und angeeigneten Kenntnisse seit April 1881 erhielt er neben Karl Bethge (1847–1900) sowie weiteren am 17. Juni 1882 eine Reise-Prämie von 1800 Mark zugesprochen. Zweckbestimmung war eine längere Studienreise zur Vervollkommnung der Ausbildung zu ermöglichen.[2]

Auf seinen Entwurf gehen auch die sogenannten „Schupmann-Kandelaber“ zurück, die ab 1887 auf dem Berliner Boulevard Unter den Linden aufgestellt wurden. Im Jahr 1889 wurde Schupmann zum Ordinarius für Hochbau an die Technische Hochschule Aachen berufen und später zum Geheimen Baurat ernannt.

Neben der Architektur galt Schupmanns besonderes Interesse der Astronomie und der Technik von Teleskopen. Er beschäftigte sich intensiv mit der Verbesserung von Fernrohren. Dazu ersann er ein Korrektursystem, das die Farbfehler der Linsen kompensierte.

Schupmann beabsichtigte große Teleskope mit Objektivöffnungen von mehr als 1 m für den professionellen Einsatz an Observatorien herzustellen, was sich allerdings nicht realisieren ließ. Obwohl Schupmann-Medial-Fernrohre mit Öffnungen bis zu 38,5 cm mit hervorragenden Abbildungseigenschaften hergestellt wurden – der Mondbeobachter Philipp Fauth benutzte ein solches Gerät – konnte sich dieser Fernrohrtyp nicht durchsetzen. Ab 1911 – mit der Inbetriebnahme eines 1,5 m großen Teleskops am Mount-Wilson-Observatorium – traten die Reflektoren (Spiegelteleskope) ihren Siegeszug an.

In den USA existieren jedoch noch heute regelrechte Fangemeinden von Amateurastronomen, die Schupmann-Mediale selber bauen. Die Geräte eignen sich besonders zur Beobachtung der Planeten und des Mondes.

Zu Schupmanns Gedenken wurde ein Krater auf dem Mond benannt. Auf Initiative der amerikanischen Schupmann-Fangemeinde bekam der Asteroid 1990BC1 im Dezember 2007 den Namen „(5779) Schupmann“. Sein Neffe war der westfälische Heimatforscher Josef Lappe.

Bauten und Entwürfe

  • 1883: Stadt-Wasserleitung in Colmar[3]
  • 1890: Kreuzkapelle auf dem Loermund in Warstein-Sichtigvor

Schriften

  • Die Medial-Fernrohre. Eine neue Konstruktion für große astronomische Instrumente. B. G. Teubner Verlag, Leipzig 1899.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ernennung zum Regierungs-Baumeister (PDF; 774 kB), Centralblatt der Bauverwaltung, 28. Mai 1881, S. 73, abgerufen am 7. Dezember 2012
  2. Ertheilung von Reise-Prämien an Regierungs-Bamneister und Regierung-Bauführer in Preußen. (PDF; 974 kB), Centralblatt der Bauverwaltung, 1. Juli 1882, S. 225, abgerufen am 11. Dezember 2012
  3. Erster Preis für den Entwurf: Stadt-Wasserleitung in Colmar (PDF; 783 kB), Centralblatt der Bauverwaltung, 24. März 1883, S. 109, abgerufen am 16. Dezember 2012