Max Wilhelm Meyer (* 15. Februar 1853 in Braunschweig; † 17. Dezember 1910 in Untermais bei Meran) war deutscher Astronom, Naturforscher und Schriftsteller.
Max Wilhelm Meyer war der Sohn des Glasermeisters Georg Meyer (* um 1810, † um 1870 in Braunschweig). Er verbrachte einige Jahre seiner Jugend in der Familie von dessen Bruder Heinrich Carl Georg Meyer, einem Bahnmeister in Mainholzen bei Braunschweig. Dieser war für seine Sammlung von rund 2.000 Petrefakten bekannt und regte vermutlich das wissenschaftliche Interesse seines Neffen an.[1] Meyer verließ 1867 die Schule ohne Abschluss. Er machte anschließend die Lehre als Buchhändler. 1871 hatte er eine Stelle an der Sternwarte in Göttingen und zog wegen seines Studiums der Astronomie nach Leipzig.
1875 wurde Meyer in Zürich an der Universität über Doppelsterne promoviert. Nun bereiste er Neapel, Pompeji und Capri. Von 1877 bis 1882 arbeitete er als Assistent an der Genfer Sternwarte. Meyer plante seine Zukunft als Schriftsteller. Zu dieser Zeit erschien sein erstes Feuilleton in der Frankfurter Zeitung. Eine weitere Station war 1883 Wien (dort berechnete er die Daten von einigen tausend Sonnenfinsternissen). Meyer heiratete in Wien im Mai 1884, zog 1885 nach Berlin, wo im Juni 1886 sein Sohn Ernst geboren wurde. Meyer schrieb über zwei Jahre monatlich fünf Feuilletons für die Zeitung Berliner Tageblatt. Zusammen mit dem Erfinder Werner von Siemens und dem Astronomen Wilhelm Foerster gründete er 1888 die astronomische Gesellschaft Urania, deren Direktor er bis 1897 war. Im Urania-Gebäude in Berlin-Moabit realisierte Meyer seine Idee von einem „Wissenschaftlichen Theater“, für das er auf Theatertechniken zurückgriff, die er bereits in der Wiener Gartenbau-Ausstellung erprobte und mit dem Theatertechniker Carl Lautenschläger entwickelte. Im Jahr 1890 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt. Zudem leitete er Himmel und Erde, die „Illustrierte Naturwissenschaftliche Monatsschrift“ der Urania. Durch einen Streit mit Wilhelm Foerster verlor er seine Anstellung bei der Urania und zog nach Capri und Zürich.
Meyer schrieb zeit seines Lebens Gedichte, Novellen und Theaterstücke. Das Schöpfungsdrama Bis ans Ende der Welt wurde in vielen deutschen Städten aufgeführt. Er besaß eine sehr umfangreiche Naturaliensammlung.
Max Wilhelm Meyer arbeitete auch als Reisejournalist, wie 1906 für die Zeitschrift Kosmos.[2] Er beschreibt darin als Dr. M. Wilh. Meyer (Urania-Meyer) Erlebnisse seiner (vermutlich primär aus astronomischem Interesse unternommenen) Reise nach Ägypten und liefert auch die Fotos zu seinem Text. Der fünfseitige Artikel nimmt die für damals typische kolonialistische Grundperspektive ein, die die Araber als freundliche, lebenslustige, aber rückständige Menschen betrachtet:
Über einen kleinen Jungen, der Meyer in Kairo die Schuhe putzt, schreibt er:
Personendaten | |
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NAME | Meyer, Max Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Astronom, Naturforscher und Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 15. Februar 1853 |
GEBURTSORT | Braunschweig |
STERBEDATUM | 17. Dezember 1910 |
STERBEORT | Untermais bei Meran |