Mileva Marić (kyrillisch {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value); gelegentlich, besonders auf offiziellen Dokumenten, auch in der ungarischen Schreibweise Mileva Marity; * 19. Dezember 1875 in Titel, Vojvodina, Österreich-Ungarn, heute Serbien; † 4. August 1948 in Zürich, Schweiz) war eine serbische Physikerin. Marić war die erste Serbin und eine der ersten Frauen überhaupt, die ein Mathematik- und Physikstudium absolvierte. Sie war Albert Einsteins Kommilitonin am Eidgenössischen Polytechnikum in Zürich und seine erste Ehefrau.
Marić entstammte einer wohlhabenden serbischen Familie aus der Vojvodina, die damals zur österreichisch-ungarischen Monarchie gehörte. Sie wurde von ihrem Vater, der ihre intellektuellen Fähigkeiten erkannt hatte, in ihrer Ausbildung stark gefördert und besuchte zunächst die Serbische Höhere Mädchenschule in Novi Sad, anschließend die Realschule und das königlich-serbische Gymnasium in Šabac. Als ihre Familie nach Zagreb umzog, wechselte sie auf das dortige Gymnasium. Später setzte sie ihre Ausbildung in der Schweiz an der Höheren Töchterschule der Stadt Zürich fort und legte schließlich in Bern die Maturität ab.
Sie immatrikulierte sich an der Universität Zürich für das Studium der Medizin, wechselte aber nach einem Semester an das Eidgenössische Polytechnikum, die spätere Eidgenössische Technische Hochschule (ETH), wo sie sich 1896 für das Studium der Mathematik und Physik, als einzige Frau ihres Jahrgangs, einschrieb und die gleichen Vorlesungen besuchte wie Albert Einstein, mit dem sie bald eng befreundet war. Im Wintersemester 1897/98 studierte sie an der Universität Heidelberg und kehrte im April 1898 ans Polytechnikum zurück. 1899 bestand sie die erste Prüfung, während sie die Diplomprüfung im Jahr danach nicht bestand. Im Jahre 1901 wurde sie von Einstein schwanger. Sie wiederholte die Diplomprüfung, im dritten Monat schwanger, bestand jedoch auch beim zweiten Mal nicht.
1902 kam die uneheliche Tochter von Marić und Einstein, Lieserl genannt, in der Vojvodina, wo Marićs Familie lebte, zur Welt. Über das Schicksal des Kindes ist nichts bekannt; entweder es erkrankte und starb 1903 oder wurde zur Adoption freigegeben.
1903 heirateten Marić und Einstein gegen den Willen von Einsteins Mutter in Bern, 1904 wurde ihr Sohn Hans Albert geboren. Zwischen 1905 und 1912 folgte Marić Einstein nach Zürich, Prag und zurück nach Zürich, wo ihr zweiter Sohn Eduard 1910 geboren wurde.
Seit 1912 führte Einstein einen geheimen Briefwechsel mit seiner späteren zweiten Frau Elsa. 1914 trennten sich Einstein und Marić, die mit den Söhnen von Berlin, wo sie einige Monate mit Einstein gelebt hatte, zurück nach Zürich zog. Von Berlin aus versuchte Einstein 1915 und erneut 1918, Mileva zur Scheidung zu bewegen, unter anderem mit dem Versprechen, dass er ihr, sollte er den Nobelpreis erhalten, das Preisgeld überlassen werde. Die Ehe wurde am 14. Februar 1919 wegen «natürlicher Unverträglichkeit» am Bezirksgericht Zürich geschieden.
Marić und ihre Söhne lebten in der Folge in bescheidenen Verhältnissen. Als Einstein 1922 den Nobelpreis für Physik für 1921 für „Verdienste auf dem Gebiet der theoretischen Physik“ zugesprochen bekam, erhielt sie gemäss der Scheidungsvereinbarung das Preisgeld, mit welchem sie unter anderem eine Liegenschaft an der Huttenstrasse 62 im Oberstrass-Quartier in Zürich erwarb.[1] Die Behandlung ihres an Schizophrenie erkrankten Sohnes Eduard verschlang einen Großteil der Summe.[2] Marić kümmerte sich um ihren Sohn Eduard, bis sie 1948 vereinsamt in einer Privatklinik in Zürich starb.[3] Sie ist auf dem Friedhof Nordheim in Zürich begraben.[4]
Soweit heute bekannt ist, hat Marić keine eigenen wissenschaftlichen Arbeiten hinterlassen. Seit Erscheinen des ersten Bandes der „Collected Papers of Albert Einstein“ im Jahr 1987 und des 1992 herausgegebenen Briefwechsels zwischen ihr und Einstein von 1897 bis 1903 wird jedoch gelegentlich über das Ausmaß ihres Beitrages zu Einsteins Arbeiten spekuliert, insbesondere denen des Wunderjahrs 1905. Behauptungen, wonach sie als Mitautorin oder sogar als eigentliche Autorin von Einsteins frühen Schriften angesehen werden müsse, wurden unter anderem von Senta Trömel-Plötz[5] und dem Physiker Evan Harris Walker[6] vorgebracht. Beide stützen sich dabei zum Teil auf die Marić-Biographie von Desanka Trbuhović-Gjurić[7]. Weitere Kritik an einer angeblich zu geringen Berücksichtigung der Qualifikationen und Leistungen von Marić in früheren Biographien wurde darüber hinaus insbesondere von feministischer Seite geäußert. Die Verfechter der These, Marić habe substanziell an Einsteins Arbeiten mitgewirkt, stützen sich im Wesentlichen auf den russischen Physiker Abram F. Joffe, der 1955 schrieb, der Name des Autors der drei verschollenen berühmten Originalmanuskripte von 1905 sei „Einstein-Marity“ gewesen.[8] Joffe meinte, es sei in der Schweiz üblich, dass verheiratete Männer den Geburtsnamen ihrer Ehefrauen – Marity war der Name, den Marić auf Urkunden führte – ihrem Namen beifügen, was jedoch nicht zutrifft.[9] Zudem gibt es Belege, dass Marić auch nach 1905 eng mit Einstein zusammenarbeitete; so sind beispielsweise sieben Seiten der handschriftlichen Vorlesungsunterlagen Einsteins zur analytischen Mechanik von 1910 in Marićs Handschrift verfasst.[10] Häufig wird auch auf den Briefwechsel zwischen Einstein und Marić verwiesen, in dem Einstein wiederholt von „unserer Arbeit“ spricht, sowie auf die Tatsache, dass Einstein das Preisgeld des Nobelpreises seiner geschiedenen Frau in Zürich zukommen ließ.
Diesen und anderen Interpretationen und Behauptungen wurde von Physikern und Wissenschaftshistorikern wie John Stachel,[11] Abraham Pais,[12] Gerald Holton,[13] Armin Hermann[14] und Alberto A. Martinez[15] widersprochen. Ihrer Ansicht nach lassen die vorhandenen Quellen nicht den Schluss zu, dass Marić einen nennenswerten Anteil an Einsteins Schaffen hatte. In ihren Augen erfüllte sie allenfalls die Funktion eines „Resonanzbodens“ für Einsteins Ideen, indem sie ihn durch kritisches Zuhören und kompetentes Hinterfragen seiner Ausführungen unterstützte, ähnlich wie dessen Freund Michele Besso.
Im Jahr 2005 wurde Mileva Marić in Zürich von der ETH und der Gesellschaft zu Fraumünster als „Mitentwicklerin der Relativitätstheorie“ geehrt, und am Haus Huttenstrasse 62, ihrem Wohnsitz in Zürich, wurde zu ihrer Erinnerung eine Tafel angebracht.[16] 60 Jahre nach ihrem Tod wurde 2008 am Haus der ehemaligen Klinik Eos an der Carmenstrasse 18 in Zürich, in der Marić starb, ebenfalls eine Gedenktafel angebracht, im Juni 2009 folgte eine weitere auf dem Friedhof Nordheim, Marićs letzter Ruhestätte.[17]
In Novi Sad und weiteren Ortschaften der Vojvodina stehen Büsten Marićs, in ihrer Geburtsstadt wurde eine Schule nach ihr benannt. Ihr Leben wurde auch literarisch verarbeitet, so im Roman Mileva Marić Ajnštajn von Dragana Bukumirović von 1995 und im Drama Mileva Ajnštajn von Vida Ognjenović aus dem Jahr 1998.[18]
Personendaten | |
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NAME | Marić, Mileva |
ALTERNATIVNAMEN | Einstein |
KURZBESCHREIBUNG | Mathematikerin und die erste Frau Albert Einsteins |
GEBURTSDATUM | 19. Dezember 1875 |
GEBURTSORT | Titel |
STERBEDATUM | 4. August 1948 |
STERBEORT | Zürich |