Neil J. Gunther (* 15. August 1950 in Melbourne) ist ein australischer Wissenschaftler mit Schwerpunkt Computational Information Systems (klassische und Quantensysteme), Physiker, Lehrer, Musiker und Autor, international bekannt für die Entwicklung des Open-Source-Queueing-Analyse-Tools "PDQ" (Pretty Damn Quick). Er wurde außerdem für seinen Beitrag über die Theorie von großen Transienten in Computersystemen und Netzwerkpaketen, sowie sein universelles Gesetz der rechenbetonten Skalierbarkeit[1] zitiert. Zurzeit konzentriert er sich auf die Entwicklung von Quanteninformationstechnologien.
Neil Gunther wurde am 15. August 1950 in Preston, Victoria in Australien geboren. Er studierte Chemie, Physik und Angewandte Mathematik (1976) an der La Trobe Universität, Australien, und promovierte in Theoretischer Physik (1980) an der Universität Southampton, England. Als Forschungsstudent von Prof. C. J. Eliezer (einer von Paul Diracs wenigen Forschungsstudenten), hat Gunther die Dirac-Nummer 2.[2]
1980 ließ er sich im Silicon Valley nieder. In den folgenden Jahren unterrichtete er Physik an der San José State University (1980–1981). Während er sich mit der neuen PC-Technologie beschäftigte, arbeitete er für das Jet Propulsion Laboratory der NASA, und entwickelte thermoelektrische Materialien, die in der Voyager- und Galileo-Raumfahrt verwendet wurden.
Ab 1982 arbeitete Gunther acht Jahre in der Forschung für Xerox PARC. Dort entwickelte er den PARCbench Multiprozessor-Benchmark (ein früher SPEC-Benchmark) und schrieb seine Dissertation über Feynmans Pfadintegral.[3] Diese Forschungsarbeit bildete die Grundlage von Teil III seines ersten Buches The Practical Performance Analyst. Andere Aufgaben bei PARC beinhalteten VLSI-Design und Tests für die Dragon-Multiprozessor-Workstation; später ging daraus der SPARCcenter-2000-Multiprozessor von Sun Microsystems hervor. 1990 arbeitete Gunther als Senior Scientist und Manager für Pyramid Technology (heute Fujitsu Siemens Computers). 1994 gründete er die Performance Dynamics Company, zu deren Klienten auch so bekannte Firmen wie AT&T Wireless, eBay, FedEx und Sun Microsystems gehören. Gunther unterrichtet weltweit (auch Kurse an der Stanford University und der University of California, Los Angeles) und hat eine Vielzahl von Artikeln und verschiedene Bücher über Performance-Analyse geschrieben. 1996 wurde er für das Best Technical Paper der Computer Measurement Group ausgezeichnet und ist Preisträger des A.A. Michelson Award 2008.[4]
Gunther ist Mitglied der American Mathematical Society (AMS), der American Physical Society (APS), der Association for Computing Machinery (ACM), der Computer Measurement Group (CMG), des Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) und des Institute for Operations Research and the Management Sciences (INFORMS).
Seit 2004 forscht Gunther über Quanteninformationssysteme, basierend auf Photonik.[5] Während seiner Forschungstätigkeit auf diesem Gebiet entwickelte er eine Theorie der Photonen Bifurkation[6], die zurzeit experimentell an der École polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL) getestet wird.
Personendaten | |
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NAME | Gunther, Neil J. |
KURZBESCHREIBUNG | australischer Physiker und Autor |
GEBURTSDATUM | 15. August 1950 |
GEBURTSORT | Melbourne |