Pavel Winternitz (* Juli 1936)[1] ist ein tschechoslowakisch-kanadischer mathematischer Physiker. Er ist Professor an der Universität Montreal (Centre des recherches mathématiques, CRM).
Winternitz wuchs in Prag auf und studierte dort und in Sankt Petersburg. 1966 wurde er am Vereinigten Institut für Kernforschung in Dubna bei Jakow Abramowitsch Smorodinski promoviert. Damals arbeitete er über Anwendungen der Darstellungstheorie der Lorentzgruppe auf die Berechnung relativistischer Streuamplituden in der Elementarteilchenphysik. Nach den Ereignissen um den Prager Aufstand 1968 ging er nach Großbritannien und die USA und schließlich 1972 nach Montreal, wo er 1984 eine volle Professur erhielt.
Winternitz befasst sich mit Anwendungen der Gruppentheorie (speziell Liegruppen) in theoretischer Physik und auf nichtlineare partielle Differentialgleichungen und exakt integrierbare Differentialgleichungssysteme (die Integrierbarkeit wird hier meist durch die Existenz häufig verborgener gruppentheoretischer Symmetrien gesichert). In den 1990er Jahren wandte er die gruppentheoretische Klassifizierung auch auf Differenzengleichungen an.
Er arbeitete auch mit Hans Zassenhaus zusammen an einem Buch über die Untergruppenstruktur in der Physik wichtiger Liegruppen (Maximal Abelian Subalgebras of the Classical Algebras and Their Physical Applications).
2001 erhielt er den Preis für Theoretische Physik des Kernforschungszentrums Dubna. 2002 erhielt er den CAP/CRM-Preis in theoretischer Physik der Canadian Association of Physicists (CAP).
Personendaten | |
---|---|
NAME | Winternitz, Pavel |
KURZBESCHREIBUNG | kanadischer mathematischer Physiker |
GEBURTSDATUM | Juli 1936 |