René-Just Haüy, auch Abbé Haüy, (* 28. Februar 1743 in Saint-Just-en-Chaussée an der Oise; † 3. Juni 1822 in Paris) war ein französischer Mineraloge. Nach ihm ist das Mineral Haüyn benannt.[1]
Haüy war der Sohn des Webers Just Haüy und seiner Ehefrau Madeleine Candelot. Er hatte einen jüngeren Bruder, Valentin Haüy. Seine schulische Ausbildung erhielt er zunächst am Collège de Navarre und später am Collège du Cardinal Lemoine.[2] Darauf war er römisch-katholischer Pfarrer.
Haüy beschrieb das Symmetriegesetz der Kristallographie. Er ließ einen Kristall von Kalkspat zu Boden fallen und stellte fest, dass die Bruchstücke wieder dieselbe Form haben wie der ursprüngliche Kristall. Daraus folgerte er, dass Kristalle aus kleineren Einheiten aufgebaut sind, die dieselbe Form haben wie der Kristall selbst. Diese kleineren Einheiten nannte er integrierende Moleküle.
Aus diesem Experiment von 1784 folgt das Gesetz der rationalen Indizes, nach dem sich jede Kristallfläche durch drei (normalerweise kleine) Ganze Zahlen beschreiben lässt (siehe auch Millersche Indizes). Dieses Gesetz gilt für fast alle Kristalle mit Ausnahme der aperiodischen Kristalle.
Haüy ist namentlich auf dem Eiffelturm verewigt, siehe: Die 72 Namen auf dem Eiffelturm.
Personendaten | |
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NAME | Haüy, René-Just |
ALTERNATIVNAMEN | Haüy, Abbé |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Mineraloge |
GEBURTSDATUM | 28. Februar 1743 |
GEBURTSORT | Saint-Just-en-Chaussée an der Oise |
STERBEDATUM | 3. Juni 1822 |
STERBEORT | Paris |