Richard Grammel (* 3. März 1889 in Klosterreichenbach; † 26. Juni 1964 in Stuttgart) war ein deutscher Physiker.
Grammel entstammte einer im 16. Jahrhundert aus dem Salzburger Land vertriebenen Emigrantenfamilie. Sein Vater Christian war Schultheiß in Klosterreichenbach. Er besuchte Gymnasien in Reutlingen und Ulm und studierte im Anschluss Mathematik und Physik an den Universitäten in München und Tübingen sowie an den Technischen Hochschulen Stuttgart und München. 1913 promovierte er in Tübingen mit einer Arbeit Zur n-dimensionalen Vektor-Symbolik, 1916 folgte an der Technischen Hochschule Danzig die Habilitation mit der Arbeit Zusätze zur Kreiseltheorie mit einer Anwendung auf die Ballistik.
Als Privatdozent ging er ab 1917 einem Lehrauftrag an der Universität Halle nach. 1920 folgte er einem Ruf als ordentlicher Professor der technischen Mathematik und Thermodynamik an die TH Stuttgart, die bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1957 seine wissenschaftliche Heimstätte blieb. In den Jahren 1929/30 sowie von 1945 bis 1948 stand er der Hochschule als Rektor vor.
Grammel arbeitete insbesondere über die Kreiseltheorie, die Theorie der Torsionsschwingungen und Probleme der technischen Dynamik.
Er war Redakteur der Bände Mechanik und des Handbuchs der Physik sowie ab 1929 Herausgeber der Zeitschrift Ingenieur-Archiv. Von 1920 an war er Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina. 1950 wurde er korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. 1958 wurde er als ordentliches Mitglied in die Heidelberger Akademie der Wissenschaften aufgenommen.
Als Vertreter der Hochschulen war er 1946 Mitglied der Vorläufigen Volksvertretung für Württemberg-Baden.[1]
Personendaten | |
---|---|
NAME | Grammel, Richard |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Physiker |
GEBURTSDATUM | 3. März 1889 |
GEBURTSORT | Klosterreichenbach |
STERBEDATUM | 26. Juni 1964 |
STERBEORT | Stuttgart |